Jerusalem (Originalversion)

Die 45minütige Dokumentation erklärt die Bedeutung der Altstadt von Jerusalem für Judentum, Christentum und den Islam, die Vielfalt, die durch die unterschiedlichen Religionen entsteht und wirbt für ein reibungsloses Zusammenleben.
Es kommen eine Archäologin und drei junge Frauen zu Wort, von der jede für eine andere Religion steht. Benedict Cumberbatch fungiert als Erzähler…

Die Bilder dieses Films sind mehr als beeindruckend und das schon auf meinem Fernseher. Wie das Ganze im IMAX gewirkt haben mag, kann ich nur erahnen, aber ich könnte mir vorstellen, daß man da total geflasht aus dem Kino kam.
Wunderschöne Panoramaaufnahmen wechseln sich mit geschäftigen Bildern aus der Altstadt ab, die wiederum in fast kontemplative Aufnahmen von der Klagemauer, aus der Grabeskirche oder vom Vorplatz des Felsendoms übergehen.
Das Filmteam hatte wohl spezielle Drehgenehmigungen für die religiösen Orte und das macht sich auf jeden Fall bemerkbar.
Die Hintergrundmusik ist stimmig, nie zu aufdringlich und unterstützt den Charakter der gerade dargestellten Religion.
Besonders gut haben mir die drei Frauen gefallen, die jeweils von ‚ihrem‘ Jerusalem erzählen. Leider reißt die Doku das nur an, aber bei ’nur‘ 45 Minuten war vermutlich einfach nicht mehr drin.
Ich fand erstaunlich, daß alle Drei die Empfindung teilen, daß die verschiedenen Gläubigen zwar alle in Jerusalem leben, sich aber eher selten vermischen und eben nicht zusammen, sondern nebeneinander leben, obwohl die Unterschiede gar nicht so groß sind.
Erstaunlich fand ich auch, daß Jerusalem vermutlich nur zu der Bedeutung kam, die es heute hat, weil es in der Altstadt schon seit Urzeiten einen Brunnen gibt, der das ganze Jahr frisches Wasser führt und so für die ersten Siedler auf dem ansonsten kargen Land verantwortlich war.
Die Stadt, wie sie heute vorzufinden ist, wurde ungefähr 40 Mal eingenommen und ein Jerusalem wurde auf den Ruinen des anderen Jerusalem erbaut.
Die Vorstellungen, daß die Zettel, die man traditionell in die Klagemauer steckt, durch die Mauer durch zu Gott wandern, daß man Gott in Jerusalem am Nächsten auf Erden ist und daß Mohammed in Jerusalem auf einer Leiter aus Licht in den Himmel aufgestiegen ist, fand ich allesamt irgendwie (be)rührend und das ist nicht abwertend gemeint!
Cumberbatch hat nicht so viel zu sagen wie ich erwartet hatte, macht seine Sache aber sehr gut und seine Stimme paßt für mich perfekt zu den Bildern dazu.
Für mich war diese Doku viel zu schnell vorbei und wer Interesse hat und zufällig mal über „Jerusalem“ stolpert, sollte sie sich meiner Meinung nach unbedingt anschauen!

Die Homepage zum Film

Der Trailer zur englischen Version:

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9 Antworten zu Jerusalem (Originalversion)

  1. linnetmoss schreibt:

    Looks very interesting! And with the luscious Benedict narrating it? As George Takei would say, Oh myyyyyyyyy.

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  2. Esther schreibt:

    Ich habe es schon vor einiger Zeit im IMAX gesehen, es war wunderschön! Ich bin ja in Jerusalem geboren und habe dort meine ersten 10 Lebensjahre verbracht. Als die Mädchen im Film so durch die (Alt-)Stadt liefen, da fühlte es so, als ob ich wieder da war! Ich wurde richtig nostaglisch! Habe den Film leider in einer Niederländischen Version gesehen, hätte lieber Cumberbatch gehört. 🙂 Und es stimmt, man lebt oft nebeneinander, in der Jerusalemer Altstadt ist das sehr zu spüren. Die zwei Arabischen Viertel (Christlich und Muslimisch) vermischen sich noch, aber wenn man im Jüdischen Viertel kommt, dann ist es da total anders und das Armenische Viertel ist wieder anders und sehr still. Trotz alle Probleme dort ist Jerusalem glaube ich meine Lieblingsstadt auf der Welt… (von was ich bisher gesehen habe). Das wird wohl auch viel mit meiner glücklichen Kindheit dort zu tun haben. 😉

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  3. Herba schreibt:

    @linnet: it was really entertaining and the voice of BC doesn’t hurt either 🙂

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  4. Herba schreibt:

    @Esther: Oh, dann kann ich mir vorstellen, daß der Film ganz besonders für Dich war!
    Ich war erstaunt, daß die Frauen dieses Nebeneinanderherleben zugegeben haben, das hatte ich so nicht erwartet…
    Bestimmt hängt es mit Deiner glücklichen Kindheit zusammen, aber das macht ja auch nichts.

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  5. fleischfee schreibt:

    Das hört sich sehr interessant an. Danke für den Tipp. Israel kam für mich eigentlich nie in Frage, bis ich bei einer Roadshow war, wo eine Dame über Israel und auch Jerusalem schwadronierte. Sie zeigte tolle Bilder und erzählte tolle Dinge auch wenn Ihr Erzählstil nicht annähernd so schön war wie der des Herren in dem Film. Im Gegenteil, es war sogar sehr schwierig ihrer monotonen Sprechweise zu lauschen. Jedenfalls war es dennoch interessant genug mein Interesse zu wecken. Nun würde ich gern mal selbst dorthin.

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  6. Herba schreibt:

    @fleischfee: Nichts zu danken. Ich finde Israel auch wahnsinnig spannend, aber ich bezweifle, ob ich jemals den Mut haben werden hinzureisen. Wobei das natürlich Quatsch ist, weil man in der heutigen Zeit nirgendwo mehr vor Anschlägen oder Katastrophen sicher ist.

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  7. fleischfee schreibt:

    Stimmt, dennoch muss man in Israel glaube ich wirklich vorsichtig sein in welchem viertel man sich rumtreibt oder zu welcher Zeit man zur Kirche geht um nicht in Ärger zu geraten.

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  8. Herba schreibt:

    @fleischfee: Ja, ich denke Israel gehört, genau wie zum Beispiel Südafrika, zu denen Ländern, die man vielleicht eher nicht alleine und mit sehr viel Vorsicht im Gepäck besuchen sollte!

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  9. fleischfee schreibt:

    Ja ja vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Mir hat schon Marrakesh teilweise Angst gemacht.

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