And then there were none (Originalversion)

England, August 1939:
8 Personen, die sich nicht kennen und keinerlei Berührungspunkte haben, werden aus den verschiedensten Gründen auf eine kleine Insel vor Devonshire eingeladen wo sie vom neu angestellten Butlerehepaar Thomas (Noah Taylor) and Ethel Rogers (Anna Maxwell Martin) empfangen werden.
Das Gastgeberehepaar soll am nächsten Tag ankommen. Doch als beim abendlichen Dinner plötzlich eine Stimme vom Band alle Anwesenden des Mordes bezichtigt, wird schnell klar, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint und bald stapeln sich die Toten…

And Then There Were None‚ ist eine dreiteilige englische Miniserie und Romanverfilmung nach einer Vorlage von Agatha Christie. Das Buch gilt als das meistverkaufte Buch Christies und als einer der meistverkauften Krimis überhaupt.
Daher gibt es auch schon einige Verfilmungen, verschiedene Hörbuchversionen und laut Wikipedia sogar ein Computerspiel.
Ich habe die deutsche Fassung irgendwann in grauer Urzeit mal gelesen, konnte mich aber zum Glück nur noch vage an die Handlung und ganz sicher nicht mehr an die Auflösung erinnern.
Zum Glück hielt sich im Vorfeld auch meine Neugier in Grenzen (dass Toby Stephens und Aidan Turner mitspielen reichte meinem inneren Fangirl als Info vollkommen!), sonst hätte ich mich vermutlich gespoilert, denn selbst im deutschen Wiki-Artikel findet man die Aufklärung.
Die Miniserie wartet mit wunderschönen, aber auch bedrückenden Landschaftsaufnahmen auf und ist allgemein sehr atmosphärisch gefilmt. Dadurch wird eine ganz besondere Stimmung erzeugt, die durchaus als Spannungserzeuger funktioniert. Allerdings waren mir persönlich manchmal die Dialoge etwas zu rar gesäht, aber vielleicht lag das auch mit daran, daß ich alle drei Folgen mehr oder weniger am Stück geschaut habe.
Die Schauspieler fand ich alle sehr überzeugend, da hat die zuständige Castingabteilung gute Arbeit geleistet. Manche der Schauspieler haben natürlich nicht wirklich lange Zeit ihr Talent zu zeigen, weil sehr schnell mit dem Sterben angefangen wird.
Am besten hat mir, glaube ich, Toby Stephens gefallen. Der Mann hat einfach so eine geniale Art glaubhaft den arroganten Briten zu spielen, um im nächsten Moment unvermittelt leicht hysterisch zu werden – einfach gut!
Aidan Turner als arrogante und leicht zwielichtige Figur fand ich auch sehr überzeugend. Turner kann durchaus mehr als nur seinen zugegebenermassen nicht ganz unansehnlichen Körper in die Kamera zu halten und wer ihn als reinen ‚heartthrob‘ verbucht, macht es sich meiner Meinung nach etwas zu einfach.
Trotzdem gab es natürlich auch den Moment für die Fangirls, als er nur mit Handtuch bekleidet formschön in der Gegend herumsteht, während alle anderen einen Bademantel anziehen durften.
Ach nein, stimmt gar nicht! Mr. Stephens wurde auch noch als handtuchtauglich eingestuft.
Äh, wo war ich grade? Ach ja, Mr. Turner und das Handtuch….
Ein wenig erheitert hat es mich schon, daß Aidan relativ lange so zu sehen war, allerdings weiß ich nicht, ob man das wirklich nur als reinen Fanservice verbuchen kann, oder ob das nicht vielleicht doch ein Stilmittel war, um zu zeigen, daß es Turners Figur Spaß macht die junge, attraktive Vera Claythorne (Maeve Dermody) mit seiner haarigen Heldenbrust nervös zu machen. Tja, wenn man will kann man eben alles mit Kunst und Hingabe zum Beruf rechtfertigen!
Charles Dance, Sam Neill und Burn Gorman fand ich in ihren jeweiligen Rollen ehrlich gesagt etwas verschwendet, aber wenn sie Gelegenheit dazu hatten, blitzte durchaus das jeweilige Können auf.
Douglas Booth, Miranda Richardson und Noah Taylor gehören leider zu den Schauspielern, die mir tendenziell auf die Nerven gehen (wie die Macher es geschafft haben, gleich drei dieser Kandidaten auf einmal anzuheuern ist mir ein Rätsel!), aber hier waren sie halbwegs erträglich und so manches Problem erledigt sich in Krimis ja sehr schnell von selbst.
Großartig fand ich aber Anna Maxwell Martin! Dass die Frau schauspielern kann, weiß ich ja mittlerweile, aber die Rolle hier, war mal etwas ganz anderes, als alles was ich bisher mit ihr kenne.
Anders als bei den Marpel- oder Poirot-Geschichten von Agatha Christie ist in diesem Krimi das Leichenaufkommen übrigens relativ hoch und jede Leiche bekommt auch ihren ganz eigenen Moment, wenn sie gefunden wird, aber exzessiv blutig wird es dabei nicht.
Insgesamt fand ich die Miniserie sehr sehenswert und spannend, kann sie jederzeit weiterempfehlen und würde mir wünschen, daß deutsche Sender was das Weihnachtsprogramm angeht mal bei den Briten hospitieren dürften!

„And then there were none“ bei der BBC
„And then there were none“ bei Wunschliste.de

Ein kurzer Trailer

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11 Antworten zu And then there were none (Originalversion)

  1. RuleBritannia schreibt:

    Fand es auch sehr gut! Liebe Grüße Heike

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  2. suzy schreibt:

    Schade, verpasst! Ich brauche jetzt endlich ein Fernsehheft in dem auch die BBC steht, 😦

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  3. Herba schreibt:

    @Suzy: Sag bescheid, wenn Du eins findest!
    In der Zwischenzeit könnte Twitter helfen. Ich folge da BBC, ITV und der Radiotimes – das ist recht praktisch

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  4. nettebuecherkiste schreibt:

    Ich muss gestehen, dass ich mir die DVD vielleicht nicht bestellen würde, wenn Aidan nicht mitspielen würde 😉 Formschön! Allerdings! 😀

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  5. Herba schreibt:

    @Nette: Weil Du die Geschichte oder Christie generell nicht magst?
    Formschön UND lässig – das muss man auch ersmtal so hinkriegen, wenn man nur ein Handtuch umhat 😀

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  6. linnetmoss schreibt:

    I just saw Anna Maxwell Martin in „Death Comes to Pemberley“! She was very good 🙂

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  7. nettebuecherkiste schreibt:

    Nee, ich interessiere mich nur ja eigentlich nicht für Krimis. 😉

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  8. Herba schreibt:

    @Nette: Stimmt, da war was. Das ist natürlich ein Hindernis 🙂

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