Die an Zöliakie erkrankte Autorin Pamela Moriarty hat in diesem Kochbuch 100 glutenfreie Gerichte zusammengestellt und außerdem Tipps hinzugefügt, wie man Rezepte variieren kann oder sie am besten serviert werden können.
Die Rezepte sind in die Kategorien: Partygerichte, Suppen und leichte Gerichte, Hauptgerichte, Beilagen und Süßes unterteilt.
Außerdem gibt es eine kurze Erklärung, was Zöliakie überhaupt ist, Saucen und Basicrezepte und eine Liste mit nützlichen Kochutensilien und Küchenhilfen.
Bevor ich etwas zum Kochbuch an sich schreibe, möchte ich kurz etwas zu meinen Erwartungen an ein Kochbuch sagen.
Ich komme aus einer Familie, wo gern, viel und meistens frisch gekocht wird. Meine Mutter kocht seit sie 12 Jahre alt ist und besitzt eine umfangreiche Kochbuchsammlung, benutzt diese allerdings eher, um sich Anregungen zu holen, statt genau nach Rezept zu kochen.
Als ich in das Alter kam, wo man sich vielleicht anfängt für Kochbücher zu interessieren und auch das ein oder andere Kochbuch geschenkt bekommt, wurde bei mir Zöliakie diagnostiziert. Daher waren die handelsüblichen Kochbücher für mich vollkommen ungeeignet, da die enthaltenen Rezepte zum Großteil nicht glutenfrei sind. Und da zum Beispiel glutenfreie Mehle anders reagieren als glutenhaltige Mehle, ist es für einen Kochanfänger nicht wirklich einfach, Zutaten einfach auszutauschen.
Von einem glutenfreien Kochbuch erwarte ich Rezepte mit glutenfreien Zutaten, die so konzipiert sind, daß sie funktionieren und relativ einfach nachzukochen sind.
In der Einleitung beschreibt Pamela Moriarty wie bei ihr Zöliakie festgestellt wurde, wie die Situation mit glutenfreien Lebensmitteln sich über die Jahre verändert hat und was man für eine glutenfreie Ernährung in der Küche ändern sollte, damit es funktioniert.
Das hat mir recht gut gefallen, bis auf die Verallgemeinerung, daß Zölis sich besonders gesund ernähren und besonderen Wert auf frische, naturbelassene Zutaten legen.
Diese Aussage halte ich persönlich für Quatsch, den ob man sich gesund ernährt, kann man nicht an Zöliakie festmachen und dass man als Zöli Wert auf naturbelassene Produkte legt, leigt einfach daran, daß viele Lebensmittel von Haus aus glutenfrei wären und die Lebensmittelindustrie dann aus verschiedenen Gründen (meist unnötig) Gluten zumischt.
Mit gesunder Ernährung hat das aber ersteinmal meiner Meinung nach nichts zu tun, vielmer ist das eine Notwendigkeit, wenn man Zöliakie hat.
Die kurze Erklärung zu Zöliakie und zur deutschen Lebensmittelkennzeichnungspflicht, fand ich dann wieder gut und informativ.
Ob die 100 Rezepte nach dem eigenen Geschmack sind, muss jeder selber entscheiden.
Ich habe einiges gefunden, was ich gerne mal nachkochen möchte und vor allem die Basicrezepte (Brandteig, Kräuter-Crepes, Schokoladenglasur, etc.) finde ich hilfreich, weil man die auch selbst weiterentwickeln/nach eigenem Geschmack variieren kann.
Die Zubereitungsanleitungen zu den Rezepten lesen sich gut verständlich und Anmerkungen, Serviervorschläge und sogenannte ‚Geschmacksgeheimnisse‘, die weitere Tipps liefern, helfen sicher auch beim Gelingen des jeweiligen Rezepts.
Selbst ausprobiert habe ich wegen Zeitmangel bis jetzt allerdings noch nichts, daher ist das eine rein subjektive Einschätzung meinerseits.
Mein größter Kritikpunkt an diesem Kochbuch ist die Tatsache, daß rund die Hälfte der enthaltenen Gerichte von Haus aus glutenfrei sind.
Als Zöli habe ich mich, gerade als die Diagnose frisch war, sowieso auf die Lebensmittel, die glutenfrei sind konzentriert.
Und von einem Kochbuch zum Thema Zöliakie erwarte ich mir einfach, wie weiter oben schon beschrieben, Hilfe bei Gerichten, für die ich mit glutenfreiem Ersatzstoffen arbeiten muss!
Aber vielleicht bin ich da zu naiv oder denke zu einfach.
Vielleicht sind die Rezepte aber auch den Menschen geschuldet, die im Titelzusatz erwähnt werden, nämlich denen, die sich in der glücklichen Lage befinden, aus pseudo-gesundheitlichen Gründen auf Gluten verzichten zu wollen – wer hier aufmerksam liest merkt, daß das ein heikles Thema für mich ist und ich möchte gar nicht weiter darauf eingehen, was ich davon halte.
Insgesamt kann ich sagen, daß ‚glutenfrei!‚ interessante Anregungen liefert und ich gespannt auf das Nachkochen von einigen Gerichten bin, ich es aber nicht unbedingt an andere Betroffene verschenken würde.
I wonder if part of the audience could be people who have to cook for „gluten free friends“ but don’t know anything about it? I have never spent much time with this topic, so if you told me you were gluten free I would make a salad with fresh vegetables and some kind of grilled meat without any additions, and then I would puzzle about what to make for a salad dressing. To me, a guide about „things I can make that are automatically gluten free“ would be useful.
That said, I agree that the people who think they have celiac disease or behave as if — well, I just don’t understand it. Why?
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Das seh ich genauso, als Zöli ist man ja quasi gezwungen, frisch zu kochen, weil in Fertiggerichten entweder Weizenmehl oder Gerstenmalzextrakt drin ist. Darüber, dass meine Lieblingsdosenlinsensuppe nicht mehr gf ist und ich bis heute keinen guten Ersatz gefunden habe, bin ich ja immer noch hinweg. 😉 Allerdings, glutenfreies Brot, das mehr Stärke als sonstige Zutaten hat, lässt sich wirklich nicht als „gesund“ bezeichnen, wenn man mit Vollkornroggenbrot und Schwarzbrot aufgewachsen ist.
Bei der Rezeptauswahl stimme ich dir zu; Rezepte, die eh glutenfrei sind, lassen sich ja recht einfach finden und da brauche ich auch kein Extra-Kochbuch. Interessant wird es dann wirklich bei Backwaren wie Brot, Kuchen und Keksen, wo sich die Rezepte, die man gewohnt war, eben nicht 1:1 übertragen lassen.
Allerdings sage ich das aus meiner jetzigen Erfahrung heraus. In den ersten Monaten nach der Diagnose, als ich die nötigen „Vokabeln“ für die Zutatenlisten noch nicht so gut kannte, war ich vermutlich auch froh über jede Hilfe, die mir sagte, mach das, das ist eh glutenfrei. (Zumal ich in der Küche eh nicht so sonderlich kreativ bin. *g*)
Ja, und mit den pseudo-gesundheitlichen Gründen weiß ich ganz genau, was du meinst; mir geht da jedesmal die Hutschnur hoch!
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@Serv: That’s a fair point, but would you really buy this book for one dinner?
Why? Mmmmh, there are opinions that glutenfree life is much more healthier than ’normal‘ life (partly because of books like ‚Wheat belly‘ from William Davis) but there is no scientific evidence to support this opinion.
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@Allalbavincero: Oh wem sagst du das? Ich hab früher (vor der Diagnose) gern mal zu chinesischen Fertiggerichten gegriffen, wenn es schnell gehen sollte – kann man alles vergessen 😦
‚Nicht sonderlich kreativ in der Küche‘ – ha, das könnte ich sein 🙂
Mir auch und am meisten regen mich Promis wie die Paltrow auf, die so einen Quatsch verbreiten und dann als großes Vorbild imitiert werden!!!!
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Ja. Gesund und frisch und bio kochen in allen Ehren, finde ich toll und wirklich bewundernswert, wer das gerne und mehr oder weniger konsequent tut und sich die Zeit dafür nimmt. Aber Diäten propagieren, die für gesunde Menschen keinen ersichtlichen Nutzen haben und wo keineswegs klar ist, ob das Lifestyle-glutenfrei qualitativ mit dem unfreiwilligen glutenfrei vergleichbar ist (sprich, ob auf Kreuzkontamination und Spuren und Krümel etc. geachtet wird) – nee. Dagegen.
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I might if it were my kid, husband or someone who ate with me a lot. it would depend. Those of us who don’t really pay attention to this are basically clueless.
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@Serv: Sure. For people with a fresh diagnosis every single information is helpful
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