Dennis „Spider“ Cleg (Ralph Fiennes) wird aus der Psychiatrie entlassen und kehrt ins Londoner East End zurück, wo er aufgewachsen ist und nun in einem Männerwohnheim unter der strengen Aufsicht von Mrs. Wilkinson (Lynn Redgrave) lebt.
Durch die bekannten Orte erinnert sich Cleg an seine Kindheit, durchlebt erneut Situationen mit seiner geliebten Mutter (Miranda Richardson) und seinem strengen Vater (Gabriel Byrne) und erinnert sich schließlich auch an die Begebenheit, die ihn in die Psychiatrie gebracht hat.
Welche Erinnerungen jedoch real sind und welche nicht, bleibt dabei ein Mysterium…
‚Spider‚ ist einer dieser Filme, bei denen ich mich zu 90 Prozent der Spieldauer frage, wieso zum schauspielernden Briten Kuckuck ich mir das überhaupt anschaue.
In diesem Fall ist das ganz einfach mit ‚wegen Ralph Fiennes‘ zu beantworten (Gabriel Byrne ist ein netter Nebengrund).
Fiennes sieht in dieser Rolle ziemlich mitgenommen aus und allein durch sein Aufsehen wird man darauf aufmerksam, daß mit diesem Mann etwas nicht stimmt. Die Haare stehen wirr vom Kopf ab, die Kleidung ist abgetragen und circa 5 Hemden übereinander zu tragen, entspricht ja auch nicht gerade der Norm.
Und spätestens wenn Cleg dann spricht, oder besser, wenn er es versucht, denn mehr als Wortfetzen bringt der Mitdreißiger nicht über die Lippen, wird dem Zuschauer klar, daß Cleg ein ernstes Problem hat.
Dass er gerade aus der Psychiatrie entlassen wurde, wird einem beim Zusehen aber erst später klar und auch das ganze Ausmaß der Störung und der psychiatrischen Behandlung, die im Film nur in Ansätzen sichtbar gemacht wird, dabei aber sehr verstörend wirkt, kann man nur erahnen.
Fiennes hat mich auf jeden Fall sehr beeindruckt, weil er Clegs Krankheit so subtil und doch gekonnt darstellt und dabei mehr oder weniger ohne Sprache auskommen muss!
Byrne, Redgrave und Richardson zeigen eine solide Leistung und tragen dazu bei, daß ich vom Ende des Films wirklich überrascht wurde.
Nochmal würde ich mir ‚Spider‘ nicht anschauen, weil er für meinen Geschmack etwas zu abgedreht daherkommt, aber als Fiennes-Fan sollte man den Film wenigstens einmal gesehen haben.
In diesem Fall kann ich nur mit einem englischen Trailer dienen, ich habe den Film aber auf Deutsch geschaut
Der trailer sieht schon gewaltig gruselig aus und Ralph Fiennes darf definitiv recht gestört in die Kamera schauen. Das kann er ja ganz gut 🙂 Aber ist das jetzt eine Empfehlung oder nur für RF Fans?
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Ehrlich gesagt fand ich seine verfärbten Fingernägel am ekeligsten 😉
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@Suzy: mmmh, gruselig war der Film eigentlich nicht, eher bedrückend/verstörend. Wenn ich von meinem normalen Filmgeschmack ausgehe, kann ich ihn nur RF-Fans empfehlen
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@CraMERRY: Zum Glück sieht man die nicht so oft, sie sind mir jedenfalls nicht wirklich oft ins Auge gesprungen – zum Glück! 🙂
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Ich fand den Film großartig, der hat lange nachgewirkt
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Oh schade, bei den Schauspielern hätte ich eigentlich was Gutes erwartet.
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@Nette: Ich würde gar nicht mal sagen, daß er nicht gut war. Er war nur einfach nicht nach meinem geschmack und das ist ja sehr subjektiv.
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