Wie schreibt man Liebe?

Keith Michaels (Hugh Grant) ist ein Oscar-prämierter Drehbuchschreiber, der allerdings 15 Jahre später am Ende seiner Karriere angelangt zu sein scheint.
Niemand in Hollywood will den 50jährigen mehr anheuern und so verschafft ihm seine Agentin (Caroline Aaron) eine Dozentenstelle für einen Kurs in kreativem Schreiben an der Universität von Binghampton an der Ostküste der USA.
Wenig begeistert und ohne andere Wahl macht sich Keith auf, beginnt direkt eine Affäre mit der jungen Karen (Bella Heathcote), die sich später als eine von seinen Studenten herausstellt und tritt beim ersten Kennenlernen der einflussreichsten Professorin der Fakultät auf die Füße. Nur die alleinerziehende Studentin Holly (Marisa Tomei) ist ein Lichtblick in Keith Alltag.
Wird sie reichen, um Keith den Dozentenjob auf Dauer schmackhaft zu machen?

Bei Hugh Grant haben ja viele den Eindruck, daß er sich in seinen Filmen selber spielt; einen tapsigen, leicht naiven Kerl, den Männer nicht wirklich ernst nehmen und Frauen bemuttern wollen.
Ich bin nicht ganz sicher, ob das wirklich dem Menschen Grant entspricht, aber bei ‚Wie schreibt man Liebe?‚ hatte ich nun auch den Eindruck, daß sich da jemand nicht groß anstrengen muss, um die mittlerweile erfolglose alternde Hollywood-Persönlichkeit spielen zu können.
Keith ist zynisch, arrogant und mit dem Talent gesegnet sich in jeden Fettnapf zu setzten, der auch nur ansatzweise vorhanden ist. Außerdem ist er nicht wirklich witzig, auch wenn er sich dafür hält und ein wenig gefühlskalt oder doch zumindest unfähig gefühle richtig auszudrücken – kurz gesagt ein richtiger Idiot.
Und natürlich ist Tomei’s Holly genau das Gegenteil, nämlich ein freundlicher Mensch, der viel mitgemacht hat und trotzdem positiv geblieben ist und herzlich mit den Mitmenschen umgeht.
Klingt nach Megaklischee?
Nun ja, das klingt nicht nur so, was mich nicht wirklich stört, wenn ein Film witzig ist. Oder Herzerwärmend. Oder lehrreich. Oder innovativ.
Leider plätschert ‚Wie schreibt man Liebe?‘ vorhersehbar dahin und nach 106 Minuten mußte ich das Fazit ziehen: Durchschnittlich und hätte funktionieren können, wenn wenigstens irgendetwas Unerwartetes passiert wäre oder wenn man mehr hätte lachen können.
Schade ist es dabei nur um den Cast, die durchweg ihr Bestes gegeben haben, um einer dünnen Story Leben einzuhauchen und die im Fall von Grant und Tomei durchaus einiges an Chemie zu bieten hatten, die jedoch nie wirklich ausgenutzt wurde.

Der deutsche Trailer

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10 Antworten zu Wie schreibt man Liebe?

  1. suzy schreibt:

    Schade, hört sich nach einer misslungenen Neuauflage von „mitten ins Herz“ an 😦

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  2. Guylty schreibt:

    Och. Hm, und wahrscheinlich im Trailer mal wieder alle guten Szenen verwurstet. Denn die Vorschau machte sich ja recht gut. Für eine Umsonst-Show würde ich es mir dagegen dennoch antun. Alte Hugh Grant-Loyalität.

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  3. Melanie schreibt:

    Hallöchen,
    musste auch sofort an „Mitten ins Herz“ denken. Und ja, finde leider auch, dass Hugh Grant in jedem Film immer den gleichen blasierten Typen spielt. Marisa Tomei finde ich dagegen sehr gut, nur sieht man sie zu selten.
    Viele Grüße

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  4. Herba schreibt:

    @Suzy: Ja, der Vergleich ist gar nicht so schlecht

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  5. Herba schreibt:

    @Guylty: Ich hatte mich eigentlich auch mal wieder auf einen schönen Hugh-Grant-Film gefreut, aber das war zu wenig 😦

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  6. Herba schreibt:

    Hallo Melanie,
    das stimmt, aber eigentlich finde ich das gar nicht sooo schlimm. Wenn’s amüsant oder herzig gemacht ist, kann ich damit immer leben, aber in dem Fall wars nicht meins.
    Viele Grüße zurück

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  7. cRAmerry schreibt:

    Ich glaube, nach dem ersten Megakracher 4Hochzeiten und 1Todesfall ist nicht mehr viel bei ihm passiert. Okay, Notting Hill hatte charme, aber sonst ist mir nicht soviel in Erinnerung. Außer seinen Fraueneskapaden im Real Life 🙂

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  8. Herba schreibt:

    @cRAmerry: Ich denke es war für ihn auch echt schwer an „4 Hochzeiten…“ anzuknüpfen, das war ja sehr erfolgreich. Ein paar nette Sachen hat er ansonsten schon gemacht (Sinn und Sinnlichkeit, Mickey Blue Eyes, Bridget Jones, Tatsächlich Liebe, Mitten ins Herz) aber bei ‚Wie schreibt man Liebe? fehlte mir einfach das gewisse Etwas.

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  9. Andrea schreibt:

    Seufz…ich fand ihn auch nur langweilig…und hatte mich soooo drauf gefreut 😦

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  10. Herba schreibt:

    @Andrea: Hugh Grant sollte echt mal an seiner Rollenauswahl arbeiten!

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