Clara und die Granny-Nannys von Tania Krätschmar

Clara Behrens kommt durch ihre betagte Mutter auf die Idee zu einer ganz neuen Geschäftsidee:
sie vermittelt ältere Damen für drei Monate an Familien, die statt einer jungen gerne eine ältere Nanny hätten.
Ohne viel Hoffnung auf Erfolg startet Clara ihr Projekt mit den drei ersten Granny-Nannys und schickt Suse, Karen und Hanni zu Familien nach Berlin.
Dort warten auf die drei Damen vielfältige Herausforderungen und es gibt einiges zu entdecken.
Wird sich das neue Geschäftsmodell durchsetzten?

Tania Krätschmar hat in ihrem Roman ‚Clara und die Granny-Nannys‚ drei absolut sympathische Protagonisten geschaffen, die mir auf Anhieb sehr gefallen haben, auch wenn die drei Damen sehr, sehr unterschiedlich sind.
Flüssig und gut lesbar beschreibt die Autorin sowohl die Figuren des Romans als auch die verschiedenen Handlungsorte, was mir sehr gut gefallen hat.
Jede der drei Granny-Nannys durchlebt ein gewisses Maß an Entwicklung und dabei hat mir der Handlungsstrang rund um Hanni am besten gefallen, die eher unfreiwillig zur Nanny wird, weil ihr erwachsener Sohn sie bei der Argentur anmeldet und die wirklich über ihren Schatten springen muss, um nach Berlin zu gehen.
Karen, die pensionierte Lehrerin, die recht genau weiß was sie will und quasi nach Berlin flüchtet, fand ich auch spannend. Allerdings konnte mich die Geschichte rund um ihre Familie nicht ganz überzeugen.
Und die Geschichte rund um Suse, der Köchin aus dem Norden, hatte ich dann wirklich Schwierigkeiten, weil ich das alles etwas konstruiert und auch nicht wirklich schlüssig aufgelöst fand.
Ansonsten hat mir der Roman wirklich gut gefallen, weil er sowohl unterhält als auch nachdenklich macht, was das Thema Veränderungen im Alter angeht und (amüsante) Parallelen zwischen alten und jungen Nannys zieht, wobei gilt: Alter schützt vor Torheit nicht.
Ich kann den Roman also guten Gewissens für nette Lesestunden weiterempfehlen!

Die Homepage von Tania Krätschmar
Tania Krätschmar bei RandomHouse
Ein Interview mit der Autorin zum Thema Schreiben, Lesen und Privates

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6 Antworten zu Clara und die Granny-Nannys von Tania Krätschmar

  1. Hariclea schreibt:

    hm ne ausserst interessante Idee an Buchsubjekt… manchmal beschaftigt mich auch der Gedanke was ich dann machen werde, besonders falls ich noch immer Einkommen brauche ausser Rente was ja heutzutage oft der Fall ist….
    Was meinst du nachdem du das Buch gelesen hast? soll man nicht lieber versuchen fruher Abenteuer zu entdecken und mehr zu machen? Ich denke dann ist man auch in hoherem Alter vielleicht etwas flexibler aund passt sich schneller an?

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  2. Herba schreibt:

    Ja, das ist es. Reich können die Granny-Nannys allerdings nicht werden, sie bekommen nur ein kleines Taschengeld und freie Kost und Logis, daher sind die drei Damen im Buch auch alle mehr oder weniger finanziell abgesichert.
    Für mich war die mehr oder weniger zentrale Frage im Buch: Ist man auch im fortgeschrittenen Alter noch dazu in der Lage neue Dinge für sich zu entdecken und sich quasi neu zu erfinden.
    Das geht sicher besser, wenn man schon immer ein aktives Leben geführt hat, aber ich denke, wenn man will, schafft man das bis zu einem gewissen Grad immer – es wird nur, je älter man wird immer schwieriger…

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  3. suzy schreibt:

    Da gab es mal eine Reportage im Fernsehen über ältere Damen die als Nannys ins Ausland gegangen sind, als Chance noch etwas von der Welt zu sehen und neue Kulturen kennen zu lernen. Die hat es wirklich ans Ende der Welt verschlagen, war aber total interessant 🙂

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  4. Herba schreibt:

    @Suzy: Das kann ich mir vorstellen. In dem Roman ist auch Thema, daß man irgendwann evtl nicht mehr mobil genug für Neuentdeckungen ist und das immer im Kopf behalten sollte – fand ich gut. Wir Menschen vergessen viel zu oft, daß das Leben sehr schnell eingeschränkt/vorbei sein kann

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  5. Hariclea schreibt:

    Aber schon zu wissen dass wir auch später abenteuerlich sein können 🙂

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  6. Herba schreibt:

    @Hari: Ja, auf jeden Fall – und zum Schmachten ist man eh nie zu alt 😀

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