Der Abschluss-Band von Ken Folletts Jahrhundert-Trilogie begleitet die aus den Vorgängerbänden bekannten Familien in Deutschland, England, Russland und den USA durch die Zeit des Mauerbaus bis zum Mauerfall.
Während in Deutschland eine Familie durch den Bau der Mauer auseinandergerissen wird, ist man in Russland Teil der politischen Elite.
In den USA wird gegen die Rassentrennung gekämpft und in England lebt man das aufregende Leben von erfolgreichen Künstlern…
Was habe ich mich auf den letzten Teil von Folletts Trilogie, die zeitlich mehr oder weniger das komplette 20. Jahrhundert umfaßt, gefreut.
Nun ist ‚Kinder der Freiheit‚ endlich erschienen und ich kann gleich sagen, daß mich auch dieser Band nicht enttäuscht hat.
Genau wie bei den beiden Vorgängern versteht es des Autor auch hier gekonnt historische Fakten mit dem Schicksal erdachter Personen zu verknüpfen und spielt sein unglaubliches erzählerisches Talent voll aus.
Beim Lesen war mir der Umfang von 1217 Seiten nie bewußt und ich konnte im Gegenteil das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt.
Ich habe mit Rebecca Hoffmann mitgelitten, als sie herausfindet, daß ihr Mann ein Stasispitzel ist, der sie nur geheiratet hat, um ein Auge auf sie und ihre sozialdemokratische Familie haben zu können.
Ich bin in Gedanken mit Dimka Dworkin durch den Kreml gelaufen, habe mich mit Dave Williams über seinen ersten Plattenvertrag gefreut und habe (fast) mit George Jakes um John F. und Bobby Kennedy geweint.
Ganz nebenbei habe ich ein paar neue historische Kleinigkeiten gelernt und viel Stoff zum Nachdenken geliefert bekommen.
Einziges Manko, das ich auch schon bei den Vorgängern bemängelt habe, ist der episodenhafte Stil, mit dem einiges abgehandelt wird, aber da auch in diesem Band wieder eine recht große Zeitspanne erzählerisch abgedeckt wurde, in der historisch wahnsinnig viel passiert ist, ist das nur ein kleines Minus für ein ansonsten gelungenes Buch, das noch dazu mit einer so wundervollen Szene abgerundet wird und zu Ende geht, das ich einmal mehr feuchte Augen bekommen habe.
Wer gerne historische Romane liest und auch vor dicken Schmöckern nicht zurückschreckt, kann hier meiner Meinung nach bedenkenlos zugreifen!
Die Jahrhundertsaga:
Sturz der Titanen
Winter der Welt
Kinder der Freiheit
Ich hab jetzt nur den letzten Satz gelesen, weil ich die Vorgänger noch nicht gelesen habe. Muss die Reihe mal dringend auf meine Wunschliste setzen. Ken Follett ist übrigens bei der Buchmesse dabei 🙂
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Mir hat die ganze Reihe total gut gefallen, obwohl ich schon sagen muss, daß der dritte Teil bei aller Begeisterung der schwächste war.
Ich weiß, aber ich fürchte ich werde es dieses Jahr nicht schaffen
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Schöne Rezi… Ich schleiche schon sooo lange um diese Serie herum – und bei jedem neuen Band nehme ich mir vor, es endlich zu lesen. Nun ist schon der letzte Band erschienen… ;-).
Kann man die Bücher dieser Reihe auch separat lesen oder ist es besser, mit dem ersten Buch zu beginnen, was meinst Du ? Liebe Grüße, Birthe
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Hallo Birthe,
jeder Band ist an sich abgeschlossen und die Beziehungen der verschiedenen Personen untereinander wird erklärt, so weit er für das aktuelle Geschehen wichtig ist. Man kann sie also sicher auch unabhängig voneinander lesen. Ich fand es aber schöner sie nacheinander als Reihe zu lesen, weil es immer um die gleichen Familien geht und ich deren Entwicklung in den verschiedenen Zeiten spannend fand.
Liebe Grüße
Herba
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Da stimme ich total zu-eigentlich finde ich alles von Ken Follett lesenswert 🙂
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Mmmm, seine ‚Säulen der Erde‘ fand ich ehrlich gesagt ein klein wenig langatmig, aber ich mochte ‚Der dritte Zwilling‘ und seine Spionagebücher sind auch okay – aber das ist ja eh immer Geschmackssache 🙂
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Gut zu wissen – Dankeschön :-). Ich werde dann wohl auch beim ersten Buch der Reihe anfangen. Liebe Grüße, Birthe
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