Die Touristin (Mission Munroe #1) von Taylor Stevens

Vanessa Munroe, die sich selbst Michael nennt und ein Ass in Informationsbeschaffung ist, wird von einem steinreichen Texaner angeheuert, um seine Tochter Emily zu finden, die vier Jahre zuvor spurlos in Afrika verschwand.
Munroe wurde als Missionarskind in Afrika geboren und kennt sich sowohl mit dem Kontinent als auch mit den Einheimischen hervorragend aus. Außerdem spricht sie gleich mehrere afrikanische Sprachen.
In Zentralafrika angekommen nimmt Munroe sofort die kalte Fährte auf, aber nicht nur Miles Bradford, der Bewacher, den ihr Emilys Vater aufs Auge gedrückt hat, behindert sie, sondern auch die Geister aus der Vergangenheit holen sie ein.
Wird sie trotzdem herausfinden können, was mit Emily passiert ist?

Taylor Stevens Erstlingswerk ‚Die Touristin‚ beginnt extrem spannend, ließ mich aber auch mit vielen Fragen zurück.
Wer ist die junge Frau, die da beschrieben wird? Was tut sie? Welche Dämonen verfolgen sie?
Einerseits bleibt man als Leser dadurch natürlich bei der Stange, weil man diese Fragen unbedingt aufgeklärt haben möchte.
Andererseits fand ich es doch manchmal etwas verwirrend und die Passagen des Buchs, die sich mit Munroes Dämonen beschäftigen (kursiv gedruckt) haben mich enorm in meinem Lesefluss gestört.
Der Schreibstil der Autorin war ansonsten angenehm zu lesen und man merkt ihr an, daß sie sich mit dem Thema Afrika beschäftigt hat und daß ihr der Kontinent am Herzen liegt.
Munroe ist nicht immer eine sympathische Hauptfigur und ich mußte sie während des Lesens erst näher kennenlernen, um sie zu mögen, aber wenn man sich wirklich auf das Buch einlassen kann, passiert das quasi ganz von selbst.
Miles Bradford ist fast ein bißchen zu gut für diese Welt und die Figur aus Munroes Vergangenheit fand ich im Bezug auf sie wahnsinnig naiv, wenn man bedenkt, daß man es mit einem ausgeschlafenen Geschäftsmann zu tun hat, aber ich mochte sie trotzdem beide.
Mein größter Kritikpunkt am Buch ist, daß mal wieder eine Hauptfigur erschaffen wurde, die fast überlebensgroß und unkaputtbar erscheint, auch wenn Munroe durch ihre Vergangeheit natürlich extrem geprägt ist und man als Leser durchaus merkt, daß auch sie ihre Schwächen hat.
Die Haupthandlung rund um die verschwundene, junge Frau bleibt durchgehend spannend und die Auflösung fand ich auch gut gemacht.
Insgesamt war ‚Die Touristin‚ ein wirklich lesenwerter Thriller, den ich Fans des Genres mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann.

Die Munroe-Reihe in chronologischer Reihenfolge:
Die Touristin
Die Sekte
Die Geisel
The Vessel (Novella)
Die Spezialistin

Die englischssprachige Homepage der Autorin
Taylor Stevens bei RandomHouse

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4 Antworten zu Die Touristin (Mission Munroe #1) von Taylor Stevens

  1. cRAmerry schreibt:

    Klingt ein bisschen wie Hanna Rosenbaum, oder? Kategorie besser oder schlechter? Und natürlich: lohnt der Kerl das Lesen? 😎

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  2. Herba schreibt:

    Mmmmh, „Die Touristin“ ist definitiv wesentlich brutaler, Kategorie: anders 🙂
    Ich mag Miles, aber er kommt, glaube ich, weit weniger vor als Major Wallström und der amerikanische Ex-Soldat hat nicht wirklich eine Assoziation mit RA hervorgelockt, zumindest bei mir nicht 😉

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  3. cRAmerry schreibt:

    Gut zu wissen 😉

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  4. Pingback: Buchmix 4 | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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