….doch das Universum hat mich heute vor einer Woche (mal wieder) recht unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Die Euphorie nach einem wundervollen Theatererlebnis ist der Trauer um einen Menschen gewichen, den ich mehr als die Hälfte meines Lebens kannte.
Gerade hatte ich noch im Internet rumgeblödelt und dann stand meine Schwester mit dem Telefon in der Hand und kalkweißem Gesicht in der Tür und sagte: ‚X ist gestorben…‘ und dann: ‚Ich weiß nicht, wie wir das Mama sagen sollen…‘
Seit mein Vater gestorben ist, nimmt der Tod meine Mutter noch mehr mit als vorher und auch meine Schwester und ich reagieren emotionaler auf solche Nachrichten.
Keiner von uns beiden wußte, wie wir Mama erzählen sollten, daß eine gute Freundin, die sie zwei Wochen vorher noch besucht hatte nun nicht mehr da war.
Wir wußten nicht, wie sie die Beerdigung verkraften würde und die erneute Trauer um einen Menschen, der so lange ein wichtiger Teil ihres Lebens gewesen war…
Tja, die Beerdigung war am Donnerstag und es war hart – für uns alle drei.
Aber zusammen haben wir uns ganz tapfer geschlagen, denke ich und gestern haben wir zusammen bei der Vorstellung geschmunzelt, dass X nun mit Papa auf der vielzitierten Wolke 7 sitzt und zusammen mit ihm ein Glas Rotwein trinkt – so wie sie es auch immer gemacht haben, wenn X bei uns zu Besuch war.
Niemand möchte sterben, niemand möchte einen Mensch gehen lassen…genausowenig, wie wir möchten, daß schöne Momente vorbei gehen.
Aber so wie wir ein Urlaubsende akzeptieren müssen, müssen wir auch andere Abschiede in unserem Leben akzeptieren (ein ziemlich banaler Vergleich, ich weiß).
Und vielleicht macht gerade diese Tatsache die Momente in denen wir rundum glücklich sind, so verdammt kostbar….
So liegen Höhen und Tiefen immer dicht beeinander, leider. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft den Verlust zu verarbeiten. Und die Vorstellung, dass die beiden auf Wolke 7 und auf Euch alle herunterschauen sitzen ist bestimmt ein wunderbarer Schmunzeltrost 😉
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Viel Kraft, liebe Herba, ich kann es gut nachvollziehen. Es dauert auch ziemlich lange bis man alles so verarbeiten kann. Aber mit der Wolke, da muss ich doch schmunzeln, genauso stelle ich mir meine Mama, meinen Papa mit unseren zwei verstorbenen Hunden vor. Nur das meine Mama, die ein Unruhepinsel war, immer rauf und runter klettert :-). LG Heike
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Liebe Herba, und manchmal crasht einem das RL mal wieder so richtig in die Seite! Das Bild mit der Wolke finde ich auch äußerst tröstlich, ungeachtet dessen, war wir nicht wissen. Fühl dich gedrückt und ein Prost hinauf ins Universum. LG Claudia
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Was kann man dazu sagen? Mich macht jeder Tod, den ich erleben muss, immer dünnhäutiger. Vielleicht auch, weil die eigene Sterblichkeit greifbarer wird. Man kann nichts anderes tun, als das Trauern zuzulassen und darauf zu hoffen, dass der Schmerz bald schönen Erinnerungen weicht. Alles Gute!
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I’m so sorry for your loss. I know what you’re saying about the increased sensitivity to death after such a huge loss. I wish there were something to be done other than going on living. Warm thoughts to all of you.
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Danke schön.
Ja, dieses Bild hat was und tröstet mich zwischendurch immer mal wieder
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Danke Heike. Mein Vater war, genau wie Deine Mutter ein Unruhepinsel (geniales Wort 🙂 ) und konnte auch nie lange stillsitzen, aber mit dem besagten Glas Rotwein und in netter Gesellschaft konnte man ihn dann doch mal länger an einem Platz halten…
Liebe Grüße zurück
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Ja, das war am Montag wie eine Eiswasserdusche ohne Vorwarnung…
Dank Dir für den virtuellen Drücker!!!
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Vermutlich ist das Begreifen der eigenen Sterblichkeit wirklich ein großer Teil des Dünnhäutiger werden und außer, wie Du sagst die Trauer anzunehmen und sich mit guten Erinnerungen zu trösten, bleibt einem wenig übrig.
Aber ich merke, daß mir manchmal auch das „Darüber schreiben“ hilft….auch wenn ich hinterher dann denke: Mußtest du das jetzt wirklich ins Internet stellen?
Danke, das wünsche ich Dir nach wie vor auch!
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Thank you my dear!
Like you said: besides going on with our life and remember the good times we can’t do much.
Sometimes writing about my feelings help me to process the loss and the grief but there are also times when I am speechless and writing isn’t possible.
Last week when I lit a candle in the church for X and my father I also had you and your mum in mind… {hugs}
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Auch wenn ich gerade nur einen Kaffee zur Hand habe, proste ich hoch zur Wolke 7
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Da freut sich Papa….und zückt gleich die Fliegenklatsche 😉
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Als Antwort auf deine rhetorische Frage: Warum nicht ins Internet stellen? Es war eben etwas, was dich in dem Moment des Schreibens beschäftigt hat. Und manchmal ist es einfacher, das in Worten auszudrücken und mit „Fremden“ zu teilen, gegenüber denen man sich leichter exponieren kann. Und erst recht in einer Gruppe wie unserer, die bewiesen hat, dass sie bereit ist, zuzuhören und Unterstützung zu leisten. So – it’s all good. *hugs*
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Das stimmt, daher landen solche Blogposts auch immer mal wieder hier 🙂
Aber da ich Realist bin, weiß ich eben auch, daß einen ein ‚Seelenstriptease‘ im Netz unter Umständen auch mal in den Hintern beißen kann, von daher bleibt die Frage immer in meinem Hinterkopf…
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Gut, dass Ihr Euch habt.
Ich finde es gut zu lesen, dass ich mit vielen Dingen nicht allein bin.
Danke für Deinen „Seelenstriptease“.
Viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Silke
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Dank Dir für die netten Worte. Wenn ich mit meinem Seelenstrip jemandem helfen kann – umso besser! 🙂
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Thanks so much. I do think this thinking of each other helps.
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Yes….at least I hope so
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