Der Vater des Attentäters von Noah Hawley

Der Arzt Paul Allen führt ein erfolgreiches Leben in New York als er eines Abends im Fernsehen den Bericht über ein Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten der USA mitverfolgt.
Dieser Beitrag verändert sein Leben für immer, denn der Attentäter, der gefaßt wurde ist niemand anderer als Pauls ältester Sohn Daniel.
Geschockt versucht Paul alles, um Daniels Unschuld zu beweisen, doch die amerikanischen Behörden mauern, seine Familie ist überfordert und Daniel schweigt.
Wird es Paul gelingen, herauszufinden was wirklich passiert ist?

Das Buch wird als Thriller beworben und darum hatte ich mir im Vorfeld einen Vater vorgestellt, der aus Sorge um seinen Sohn überspitzt gesagt zu einer Mischung aus Privatdetektiv und Superheld entwickelt und die Wahrheit über das Attentat aufdeckt.
Das entspricht nicht wirklich den Tatsachen, denn Paul Allen stellt zwar seine eigenen Ermittlungen an, aber diese stehen nicht im Vordergrund der Geschichte.
Stattdessen beschäftigt sich der Autor eingehend mit der Gefühlswelt des Vaters und mit den Auswirkungen auf die Familie eines mutmasslichen Attentäters.
Noah Hawley beschäftigt sich dabei auch mit den Attentätern, die in der Vergangenheit prominente Amerikaner umgebracht haben, was sie antrieb und wie es ihren Angehörigen ergangen ist.
Ich fand den psychologischen Aspekt, den dieses Buch ausmacht sehr spannend und auch sehr bewegend, denn er zeigt, daß die Sippenhaftung im Gesetz zwar abgeschafft wurde, aber in unseren Köpfen sehr wohl noch vorhanden ist.
Das führt dazu, dass Familienangehörige in dieser Situation nicht nur damit klar kommen müssen, daß ihr Sohn, Bruder, Schwager, etc. Menschen das Leben genommen hat und sich immer wieder fragen, was sie falsch gemacht haben, sondern auch mit der Ausgrenzung durch ihr Umfeld umgehen müssen.
Insgesamt war ‚Der Vater des Attentäters‚ für mich eine interessante Leseerfahrung, die nicht so spannend ausfiel wie erwartet und die ich nicht als Thriller einstufen würde, die mich aber intensiv zum Nachdenken angeregt hat.

Die Homepage von Noah Hawley
Noah Hawley bei Nagel & Kimche/Hanser

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