Ein Vorort von Washington, D.C., Anfang der 80iger Jahre:
Elizabeth und Philip Jennings (Keri Russell und Matthew Rhys) sind ein ganz normales amerikanisches Paar mit zwei Kindern und einem Reisebüro.
Doch der Schein trügt. Nicht einmal ihre Kinder wissen, daß die beiden keine Amerikaner sondern Russen sind und gezielt als Schläfer mit nahezu perfekter Tarnung plaziert wurden, um einen Spionagering aufzubauen und die amerikanische Regierung auszuspionieren.
Als ihre Aufträge immer härter werden und auch noch ein FBI-Agent (Noah Emmerich) ins Haus gegenüber zieht, fängt vor allem Philip an, ihr Tun zu hinterfragen.
Wird es Elizabeth und Philip auf die Dauer gelingen ihr Geheimnis zu bewahren und weiterhin für ihr Heimatland zu spionieren?
Ich mag Filme und Serien mit historischem Bezug ja recht gerne, egal ob sie wirklich historisch korrekt sind oder nicht.
Und da ich mich in der Schule in grauer Vorzeit mal fast neun Monate lang mit dem kalten Krieg beschäftigen durfte, interessiert mich diese Zeitspanne besonders.
So bin ich auch auf ‚The Americans‚ aufmerksam geworden, aber ich muss zugeben, dass ich von der Besetzung auf dem Papier nicht wirklich begeistert war, denn ich mag weder Rhys noch Russell besonders gerne.
Allerdings muss ich zugeben, daß die beiden hervorragend für ihre Rollen ausgewählt wurden, da sie unglaublich wandelbar sind und auch durch eine andere Frisur oder eine Perücke plus Brille schon gut genug verkleidet sind, um in immer neue Identitäten zu schlüpfen und so ihr Spionagenetzwerk am Laufen zu halten.
Die Konstruktion der ‚Schläfer‘ finde ich sehr faszinierend, weil ich mir persönlich überhaupt nicht vorstellen kann, jahrelang in einer Gesellschaft zu leben, die ich verachte und für deren Vernichtung ich sorgen möchte.
Die dadurch entstehende Zerrissenheit hat besonders Matthew Rhys für mich sehr glaubhaft und bewegend dargestellt und auch der ständige Betrug, der einem irgendwann an die Nieren geht, wird zum Thema gemacht.
Was mir auch gut gefällt ist, dass die Macher nicht zu sehr auf die Pathos-Drüse drücken und die Geschichte nicht zu sehr in USA = gut, UDSSR = böse aufgeteilt wird.
Die Schauspieler, die die russischen Botschaftsangehörigen spielen, fand ich auch sehr gut gewählt und sie machen ihre Sache auch allesamt gut.
Noah Emmerich, der den FBI-Agent spielt, der im Haus gegenüber einzieht, war mir manchmal ein klein wenig zu klischeehaft, aber im Großen und Ganzen ist auch er für seine Rolle gut gewählt und blüht sichtlich auf, als er eine russische Botschaftsangehörige zum Spionieren animiert.
Dieses gegenseitige Belauern und Spionieren führt im Lauf der Serie dazu, dass man nicht mehr klar sagen kann, wer nun wen belauert und wer die Oberhand hat.
Und obwohl Elizabeth und Philip eigentlich der Feind sind, ist es Russell und Rhys nach ein paar Folgen gelungen dafür zu sorgen, daß ich doch mit ihnen mitfiebere und hoffe, dass sie nicht gefaßt werden, auch wenn sie Spione, Betrüger und Mörder sind.
Wer spannende Serien mag, sollte in diese auf jeden Fall mal reinschauen!
‚The Americans‘ bei FX Kanada
‚The Americans‘ bei SAT 1
‚The Americans‘ im deutschen TV – Termine
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