Im August in Osage County (Originalversion)

Das ältere Ehepaar Violet (Meryl Streep) und Beverly (Sam Shepard) kam aus ärmlichen Verhältnissen, hat sich hochgearbeitet und so den drei mittlerweile erwachsenen Töchtern eine gute Ausbildung ermöglicht.
Beverly ist ein erfolgreicher Schriftsteller, doch dem Alkohol verfallen und Violet ist tablettensüchtig und schwer an Krebs erkrankt.
Als Beverly die zynische Art seiner Frau nicht mehr erträgt, verschwindet er spurlos und so sind die beiden Töchter Barbara (Julia Roberts) und Ivy (Juliette Lewis) dazu gezwungen, nach langer Zeit zum ersten Mal nach Hause zurückzukehren und ihre Schwester Karen (Julianne Nicholson) bei der Pflege der Mutter zu unterstützen.
Als kurze Zeit später die Leiche von Beverly gefunden wird und sich auch der Rest der Familie bei der Beerdigung trifft, tritt zu Tage wie kaputt die Familie ist und unschöne Familiengeheimnisse kommen ans Licht…

Das Familiendrama ‚Im August in Osage County‚ ist ein großartig besetzter Film, der mich sehr berührt hat.
Vielleicht wegen dem Patriarchen der Familie, der sich zum Sterben davonstiehlt.
Vielleicht weil ich nachvollziehen kann, dass man sich absolut unwohl fühlt, wenn man mit Blutsverwandten am Tisch sitzt und Streitigkeiten eskalieren.
Vielleicht aber auch nur wegen der hervorragenden schauspielerischen Leistungen der kompletten Schauspielriege, die allerdings definitiv von Meryl Streeps Darstellug getopt wird.
Diese Frau spielt die zynische, hasserfüllte, verwirrte, verzweifelte, kranke alte Frau so gekonnt, dass ihre Oscarnominierung dafür für mich absolut verdient ist.
Julia Roberts fand ich auch sehr gut, vor allem weil sie in dieser Rolle eine normale Frau in den Vierzigern spielt, mit einem Haaransatz, der endlich mal nachgefärbt werden müßte und Problemen, die jeder normale Mensch vermutlich nachvollziehen kann.
Juliette Lewis als verrücktes Huhn der Familie und Julianne Nicholson als die brave Tochter haben mir auch sehr gut gefallen.
Margo Martindale hat ja schon in ‚Justified‚ bewiesen, dass sie eine tolle Schauspielerin ist und einen großartigen Südstaatenakzent hinbekommt.
Mit dem Südstaatenakzent bei Benedict Cumberbatch happerte es teilweise etwas und in der kleinen Rolle kam sein ganzes Können nicht komplett zum Tragen, aber wenn sein Filmvater Chris Cooper ihn vom Busbahnhof abholt, haben die beiden eine tolle Szene zusammen.
Und er brachte mich im Zusammenspielt mit Meryl Streep zum Lachen, als er stotterte: ‚I’ve got a truth to tell!‘ und Meryl Streep ganz trocken meinte: ‚It speaks!‘.
Humor scheint sowieso immer mal wieder durch in diesem Drama, und verleiht dem ganzen Film und seinen Personen dadurch etwas Tragisches, das man nur schwer übersehen kann.
In weiteren kleinen, aber wichtigen Rollen sind Ewan McGregor, Abigail Breslin und Dermot Mulroney zu sehen.
Mir hat dieser ruhige Film sehr gut gefallen, vor allem weil er von normalen Menschen handelt, die in ihrem Leben gefangen zu sein scheinen und keinen Ausweg finden.

Der deutsche Trailer

Der englische Trailer