USA, 1841:
Der freie Afroamerikaner Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt als angesehener Bürger mit seiner Familie im Bundesstaat New York.
Seinen Lebensunterhalt verdient er als Geigenspieler.
Als ihm eines Tages zwei fremde Männer ein lukratives Engagement anbieten, willigt er freudig ein und reist mit den beiden nach Washington D.C., wo die Männer zusammen zu Abend essen und miteinander trinken.
Am nächsten Morgen wacht Solomon Northup in einem Raum an den Boden gekettet auf und muss erkennen, dass man ihn unter Drogen gesetzt und unter dem Namen Platt in die Sklaverei verkauft hat.
Seine Beteuerungen, dass er ein freier Mann ist, will niemand hören und er wird nach New Orleans geschmuggelt, wo er schließlich an den Plantagenbesitzer William Ford (Benedict Cumberbatch) verkauft wird.
Als Solomon den Hass des Aufsehers Tibeats (Paul Dano) auf sich zieht, übergibt ihn Ford an den Plantagenbesitzer Epps (Michael Fassbender), der auf seiner Plantage eine Schreckensherrschaft errichtet hat…
Puuuuh, dieser Film, der auf einer wahren Begebenheit und dem gleichnamigen Buch beruht, geht ganz schön unter die Haut.
Fast mit einer gewissen Kälte und ohne großen Pathos inszeniert der Regisseur Steve McQueen die tragische Geschichte von Solomon Northup, der kaum weiß wie ihm geschieht, als er sich plötzlich als Sklave wiederfindet.
Viele Szenen kommen ohne große Geräuschkulisse und ohne Musik aus, was sie nur noch beängstigender und eindringlicher wirken lassen.
Wenn dann Musik ertönt, wird diese dazu benutzt entweder die Tragik oder die Brutalität zu unterstreichen, der die Sklaven ausgesetzt sind.
Und an Brutalität muss man einiges ertragen, auch wenn diese nicht effektheischend inszeniert wird, sondern fast genauso ‚leise‘ wie der Rest des Filmes daherkommt.
Am gruseligsten fand ich die Szene, in der Solomon am Seil hängt und rings herum das tägliche Leben seinen gewohnten Gang geht und die Szene, in der Epps die Sklaven tanzen läßt. Vielleicht weil es so vollkommen unprätentiös und als etwas vollkommen Normales dargestellt wird.
Und beängstigend ist auch, dass niemand Solomon helfen will, obwohl er als freier Afroamerikaner das Recht auf seiner Seite hat.
Chiwetel Ejiofor spielt unglaublich eindringlich und vor allem mit seinen ausdrucksvollen Augen hat er mich sehr beeindruckt.
Vor Michael Fassbender als tyrannischem Plantagenbesitzer konnte man wirklich Angst bekommen, so gut taucht er in diese Rolle ein und genauso gut spielt Sarah Paulson seine eiskalte Frau, die auf ihre Art die Sklaven der Plantage genauso terrorisiert wie ihr Mann.
Die Schauspielerriege war insgesamt gut zusammengestellt und leiferte eine solide Leistung, wobei für mich persönlich nur noch Lupita Nyong’o als Sklavin Betsey und Paul Dano als durchgeknallter Aufseher hervorstachen.
Benedict Cumberbatch konnte in seiner kleinen Rolle als heuchlerischer Plantagenbesitzer leider nicht wirklich zeigen, was schauspielerisch in ihm steckt, aber als Fan weiß man nun zumindest, daß er auch gut (Stroh)Hut tragen kann.
Schön fand ich persönlich Brad Pitt mal wieder zu sehen, auch wenn ich gut auf seinen Urväter-Bart hätte verzichten können.
Insgesamt ist ’12 Years a slave‘ ein bewegender, aufwühlender, wichtiger Film, der sich mit einem Stück Weltgeschichte auseinandersetzt und der jeden Preis, den er bekommt, meiner Meinung nach verdient hat!
Der deutsche Trailer
Thank you for your review. I heard that this is a movie that is very hard to watch. I will see it eventually, but I need to psych myself up for it first. I am going to read the book first too.
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You’re welcome!
It was very hard to watch because of the intensity and the quality of the acting.
I still can’t believe what humans are able to do to each other 😦
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Hat dies auf Unkraut vergeht nicht….oder doch? rebloggt und kommentierte:
Ich mochte den Film sehr und kann ihn daher wirklich empfehlen.
Meinen Eindruck nach der ersten Sichtung 2014 findet ihr hier:
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Pingback: One zeigt ab 18.3. die britische Anthologie-Filmserie ‚Small Axe‘ von Regisseur Steve McQueen | Unkraut vergeht nicht….oder doch?