Arte zeigt am 17.05. ‚Die Spione von Warschau‘

Colonel Jean-Francois Mercier (David Tennant) ist als Kriegsheld aus dem 1. Weltkrieg zurückgekehrt, sieht gut aus und arbeitet nun offiziell als Militärattaché an der französischen Botschaft in Warschau.
Während er tagsüber vor allem repräsentative Pflichten wahrnimmt, zieht er nachts mit seinem polnischen Chauffeur Marek (Miroslaw Zbrojewicz) los, um die Deutschen auszuspionieren.
Mercier vermutet, dass bald ein Angriff auf Polen bevorsteht, kann jedoch seine Vorgesetzten nicht davon überzeugen, dass er damit richtig liegt.
Als Jean-Francois sich immer tiefer in die Welt der Spionage begibt und wertvolle Informationen von einem Deutschen erhält, wird die Aufgabe, die französischen Militärs davon zu überzeugen, dass Deutschland dabei ist den zweiten Weltkrieg anzuzetteln, verliebt er sich in die schöne Anwältin Anna (Janet Montgomery), die mit einem Russen zusammenlebt und ihn damit in den Augen seiner Vorgesetzten kompromittiert.
Als dann auch noch die Deutschen auf Jean-Francois aufmerksam werden, gerät er endgültig in Lebensgefahr…

Ich bekomme immer mal wieder von David Tennant vorgeschwärmt, der mir natürlich mittlerweile etwas sagt, frau kennt schließlich ihre Briten.
Aber viel von ihm gesehen habe ich noch nicht. Ich kenne natürlich Harry Potter und der Feuerkelch und habe außerdem Fright Night und Wer ist die Braut? (mein Eindruck zum Film kann hier nachgelesen werden) mit ihm gesehen, aber das war es dann auch schon. Das liegt zum einen daran, dass ich mit Doctor Who nicht unbedingt viel anfangen kann (denke ich zumindest) und zum anderen finde ich David nicht soooo spannend, dass ich das dringende Bedürfnis verspüre, alles von ihm anzuschauen.
Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, dass er mit ‚Die Spione von Warschau‘ endlich mal etwas gedreht hat, was mich vom Thema und auch ohne ihn in der Hauptrolle interessiert hätte!

Der Zweiteiler, der vor 1939 spielt und den Arte am Stück ausstrahlen wird, ist recht ruhig und ohne viel Gewalt konzipiert.
Wenn Gewalt gezeigt wird, ist sie für die Geschichte absolut nötig und wird nicht zu bildlich dargestellt.
So wird zum Beispiel ein Mord nicht gezeigt, sondern nur die zugedeckte Leiche, die aus einem Haus getragen wird.

Wesentlich zeigefreudiger war da Mr. Tennant selbst und erfreulich dabei war, dass er egal ob in der Ausgehuniform des französischen Militärs, in Hemdsärmeln oder nackt, eine absolut gute Figur machte und mich in seiner Rolle überzeugte.
Mir hat es wirklich gut gefallen, wie er im Verlauf der Geschichte zwischen so vielen Emotionen hin und her springt und dabei nie aufgesetzt oder unglaubwürdig wirkt.
Außerdem fand ich es sehr schön, dass Tennants Mercier zwar alles tut was nötig ist und durchaus auch ein harter Hund sein kann, aber andererseits auch eine sanfte und vom Krieg und Spionagedienst unberührte Seite besitzt, die viel häufiger aufblitzt, als die des gewieften Spions.

Vom restlichen Cast haben mir besonders Marcin Dorocinski, der einen polnischen Offizier und den Freund von Mercier spielt, und Janet Montgomery gefallen.
Burn Gorman spielte mal wieder einen unleidlichen Widerling, was ich etwas schade finde, den würde ich gerne mal in einer sympathischen Rolle sehen.
Der Cast ist eine gute Mischung aus britischen und europäischen Schauspielern, was der Serie meiner Meinung nach zu Gute kommt.

Die Miniserie ist in Polen gedreht worden und die Macher haben es sehr schön geschafft, die Stimmung des Vorkriegseuropas einzufangen, was auch durch die Hintergrundmusik unterstützt wird.
Allerdings muss ich sagen, dass ich die Musik stellenweise als zu laut und zu aufdringlich empfunden habe, was aber durchaus Geschmackssache sein kann.

Insgesamt ist ‚Die Spione von Warschau‘ eine Romanverfilmung (Spies of Warsaw von Alan Furst), die eher leise Töne anschlägt, aber nicht nur für David Tennant Fans sehenswert sein dürfte.

Die Spione von Warschau bei ARTE
Die Spione von Warschau bei BBC America
Die Spione von Warschau im deutschen Fernsehen – Termine

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8 Antworten zu Arte zeigt am 17.05. ‚Die Spione von Warschau‘

  1. TimeBanditsWorld schreibt:

    danke für den Tipp 😉

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  2. Herba schreibt:

    Gern geschehen!

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  3. sleeping Frog schreibt:

    Jetz also auch auf Deutsch? Ich kenns seit dem UK-DVD Release 🙂
    Es ist brilliant. Besonders die Sprachbarriere (welche wahrscheinlich im Deutschen weg fallen wird). Also wenn plötzlich mitten drin Deutsch gesprochen wird.

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  4. Herba schreibt:

    Ich hatte es direkt im britischen TV gesehen.
    Bei den Engländern ist es gar keine Seltenheit, daß Menschen im Film, die eine andere Sprache sprechen, nicht synchronisiert werden,w enn es Sinn macht – gefällt mir eigentlich auch ganz gut!

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  5. diepoe schreibt:

    Der Doctoooooooooor!!! Ich liebe Dr. Who!

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  6. Herba schreibt:

    Der ehemalige Doctor bitte 😉

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  7. sleeping Frog schreibt:

    Ich find das sogar großartig da es allem mehr Sinn und Tiefe verleiht. Zwar ist die Aussprache sehr Britisch angehaucht und nicht selten sitz ich da und werf mich deswegen weg, aber allein die Überlegung dazu und die Tatsache das sie sich die mühe machen die Sprachbarrieren ein zu bauen find ich spitze 🙂

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  8. Herba schreibt:

    Das stimmt 😆
    Wobei das eigentlich bei dieser Sendung sogar ganz gut klang.

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