Les Miserables (Originalversion)

Jean Valjean (Hugh Jackman) stielt für seine Familie Brot, wird dabei erwischt und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Letztendlich verbringt er dort 19 Jahre, weil er immer wieder versucht zu fliehen.
Der Polizeiinspektor Javert (Russell Crowe) hat ihn darum auch besonders auf dem Kieker. Als Valjean schließlich auf Bewährung entlassen wird, ist er fest entschlossen ein neues Leben zu beginnen, muss jedoch bald feststellen, dass er als Exsträfling immer nur schlecht behandelt wird.
Als ihn einmal mehr keine Herberge aufnimmt, erbarmt sich der Bischof von Digne (Colm Wilkinson) und nimmt ihn auf, doch der verbitterte Valjean brennt nachts mit dem kompletten Silber des Bischofs durch.
Als ihn die Polizei erwischt und zum Bischof zurückschleppt hat der Kirchenmann einmal mehr Erbarmen und behauptet er hätte Valjean das Silber geschenkt, damit dieser ein neuer Mensch werden kann.
Gerührt beschließt Valjean alles zu tun, um dem Kirchenmann seinen Wunsch zu erfüllen und zerreißt seinen Bewährungspass.
Acht Jahre später hat er es tatsächlich geschafft. Jean Valjean ist nun Fabrikbesitzer und Bürgermeister.
In seiner Fabrik schlichtet er einen Streit zwischen Arbeiterinnen, überlässt es jedoch seinem Aufseher Konsequenzen zu ziehen. Dieser feuert die junge, hübsche Fantine (Anne Hathaway), die daraufhin erst ihre Halskette, dann ihr Haar und dann sich selbst verkaufen muss.
Todkrank begegnet sie Valjean wieder, der sie vor dem Polizist Javert rettet und der ihr verspricht sich um ihre kleine Tochter Cosette (Amanda Seyfried) zu kümmern, wenn sie selbst tot ist.
Valjean hält sich an dieses Versprechen, doch nun ist ihm wieder Javert auf den Fersen, der ihn erkannt hat und vor dem er sich mit Cosette in Paris versteckt.
Als Cosette zu einem jungen Mädchen herangewachsen ist kommt es zwischen ihrem Ziehvater und dem hartherzigen Polizisten zum Showdown auf den Barrikaden von Paris…

Als ich hörte, dass Hugh Jackman Jean Valjean in einer Neuverfilmung von Victor Hugos Die Elenden spielen würde, wanderte der Film direkt auf meine To-Watch-Liste.
Und als dann der restliche Cats bekannt gegeben wurde, war ich vollends begeistert, auch wenn ich mir, ehrlich gesagt, Russell Crowe nicht ganz so gut als Javert vorstellen konnte.
Außerdem muss ich zugeben, daß ich ein eher gespaltenes Verhältnis zu Musical-Filmen habe.
Ich finde es einfach generell anstrengend, wenn Menschen unverhofft in Gesang ausbrechen. Nun ja, es gibt aber durchaus Musicalfilme, die ich ganz gern angeschaut habe und wenn der Cast sympathisch ist, geht einmal anschauen immer.

Die Schauspieler haben meine Erwartungen voll erfüllt bzw im Fall von Russell Crowe sogar übertroffen.
Hugh Jackman spielt Valjean großartig und daß er singen kann, weiß man spätestens seitdem er für seine Musicalrolle in The Boy from Oz mit einem Tony ausgezeichnet wurde.
Anne Hathaway rührt mit iherer Darstellung als Fantine das Herz und ihr Gesang strahlt in jeder Note das Leid aus, das ihr wiederfahren ist.
Russell Crowe ist, glaube ich, der schwächste Sänger der Hauptdarsteller, hat mich aber trotzdem mit seinem Lied Stars überzeugt.
Amanda Seyfried fand ich okay, aber nicht überragend, Eddie Redmayne hat mich leider etwas enttäuscht. Sein Marius wirkte irgendwie blass und nicht immer glaubwürdig.
Samantha Barks ist zu Amanda Seyfried ein ziemlicher Kontrast, hat mir aber stimmlich um Längen besser gefallen.
Helena Bonham Carter und Sacha Baron Cohen spielten ihre Parts eher als Karikatur, was aber sicher so gewollt war.
Toll fand ich den kleinen Daniel Huttlestone, von diesem Jungen wird man evtl. noch einigs hören.

Wenn man das nun so liest klingt das sicher so, als hätte ich eine uneingeschränkt tolle Zeit im Kino gehabt.
Leider trügt der Schein!
Denn in diesem Film brechen die Darsteller nicht ab und zu in Gesang aus, nein, die singen die ganze Zeit – ZWEIEINHALB STUNDEN!!!!
Wieso hat mir das denn keiner gesagt???? fryingpan

Obwohl ich die Schauspieler toll finde und die Bilder und die Ausstattung toll anzuschauen sind, war das einfach zu viel für mich.
Und spätestens wenn Amanda Seyfried in den höchsten Tönen ihr Verliebtsein hinausjault besingt, war ich versucht, fluchtartig das Kino zu verlassen.
Tapfer wie ich bin, bin ich natürlich sitzen geblieben, aber häufiger brauch ich sowas nicht und auch wenn ich sicher irgendwann ausgewählte Stücke des Soundtracks anhören werde, brauche ich den Film so schnell nicht wieder anschauen. Musicalfans werden aber sicher ihren Spaß haben.

Die Homepage zum Film (mit Trailer)

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19 Antworten zu Les Miserables (Originalversion)

  1. nettebuecherkiste schreibt:

    Oh Gott, die ganze Zeit?! Nix für mich, normale Musicalfilme sind schon nicht mein Ding… 😉

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  2. Herba schreibt:

    Die GANZE Zeit!!! ZWEIEINHALB STUNDEN!!!

    Ich kann dir sagen….und dann kam noch dazu, daß Hugh Jackman am Ende des Films mit der Perücke, den Hosenträgern und in Hemdsärmeln ein bißchen wie ein Bruder vom alten Bilbo Beutlin aussah. Wobei mich dieser Gedanke irgendwie erheitert hat, ganz im Gegensatz vom Gesang der Seyfried 😉

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  3. diepoe schreibt:

    Weil du mich nicht gefragt hast!

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  4. Herba schreibt:

    jajajajajajajajajajajajajajajajajaja

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  5. nettebuecherkiste schreibt:

    Lol, das reizt mich jetzt fast, mir das doch anzusehen 😉

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  6. Herba schreibt:

    Schaden kanns nicht…ich habs ja auch überlebt 😉

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  7. acklesgirl schreibt:

    Mein Mann hat das Musical im original auf der Bühne gesehen und war begeistert. Als ich jetzt gehört habe, das es in die Kinos kommt, wollte ich es natürlich auch sehen. Der Trailer dazu ist ja schon toll. Aber bei dem ganzen gesinge, warte ich wohl, bis es auf DVD rauskommt. Da kann ich wenigsten ab und an auf „Pause“ schalten.

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  8. Herba schreibt:

    Ja, mit der Pausentaste zwischendurch wäre mir auch geholfen gewesen – leider (oder Gott sei Dank?) gibts die im Kino aber nicht 😆

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  9. Phoenix schreibt:

    Hast du echt nicht mibekommen, dass zu 90 % gesungen wird?
    Ich war/bin total begeistert und berührt von dem Film. Hugh kann mich gerne 24 Stunden besingen bzw. mir vorsingen *grins* Sein Aussehen am Ende Films fand ich ganz gelungen, da hatte ich am Anfang mehr Probleme mit dem Zauselbart, aber das unterstrich natürlich sein Ausgemergeltsein und seine Verwahlosung.

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  10. Phoenix schreibt:

    P.S.: Schade, dass dir der Fim nicht gefallen hat

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  11. Herba schreibt:

    Nein, das hab ich im Vorfeld nicht mitbekommen, habe das Ganze aber auch nicht immer zu 100 Prozent mitverfolgt.

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  12. Herba schreibt:

    Ich wollte mit meinem Beitrag gar nicht sagen, daß er mir gar nicht gefallen hat. Es gibt durchaus Aspekte, die ich gut fand. Für mich sind einfach 2 1/2 Stunden Gesang nichts was ich öfter haben muss und schon gar nicht im Kino

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  13. lesenundmehr schreibt:

    Hmmmm… Klingt nach meinem Film 🙂 Ich habe schon das Musical geliebt ! Jetzt habe ich noch einen Grund mehr den Film zu sehen 🙂
    Aber ich gebe gerne zu, dass das bestimmt nicht Jedermanns Fall ist
    LG

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  14. Herba schreibt:

    Wenn Dir das Musical gefallen hat, magst Du sicher auch den Film. Es sei denn, dir gefallen die Stimmen nicht, aber daran hatte ich wiederum nichts auszusetzten, außer an der Tonhöhe von Amanda Seyfrieds Gesang

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  15. Servetus schreibt:

    really — singing the *whole* time? Ick. OK, striking this from the list, tho‘ Jackman is cute.

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  16. Herba schreibt:

    Yes, he sure is. Have you seen the scence from the Oscars when Jennifer Lawrence stumbled and he jumped up and trid to help her? A real gentleman!

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  17. Pingback: Musik am Samstag #103 | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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