Ripper Street, Staffel 1 (Originalversion)

Circa 6 Monate nach dem letzten Mord von Jack the Ripper ist in der Gegend um Whitechapel ein unruhiger Frieden eingekehrt und die Menschen versuchen wieder zur Normalität zurückzukehren.
Detective Inspector Edmund Reid (Matthew Macfadyen), der Chef der H Division des CID (=Criminal Investigation Department) in Whitechapel versucht zusammen mit Detective Sergeant Bennet Drake (Jerome Flynn), dem Amerikaner Captain Homer Jackson (Adam Rothenberg) und seinen restlichen Untergebenen die fragile Ruhe zu erhalten.
Doch das Verbrechen schläft nicht und als eine Frau ermordet und verstümmelt aufgefunden wird, taucht nicht nur Inspektor Abberline, Reids ehemaliger Vorgesetzter wieder auf, sondern auch die Angst vorm Ripper geht wieder um.
Wird es Reid und seiner Truppe gelingen, Whitechapel vor Unruhen zu schützen und den Verbrechern das Handwerk zu legen?

Eine britische Krimiserie im London von Jack the Ripper ist genau nach meinem Geschmack, also landete die Serie nachdem die BBC sie angekündigt hatte, auf meiner Beobachtungsliste und ich habe mich sehr gefreut, als die acht Folgen der ersten Staffel nun endlich ausgestrahlt wurden.

Die allgemeine Stimmung der Serie, die Ausstattung und auch die Musik ist den Machern bestens gelungen, das haben die Briten einfach drauf!
Neben dem Fall der Woche zieht sich auch das Ripper-Thema und die persönlichen Geschichten der drei Hauptfiguren als Rahmenhandlung durch die Serie.

Im Vorfeld klangen die drei Hauptdarsteller nach einer sehr guten Besetzung.

Matthew Macfadyen spielt DI Reid (übrigens eine historische Figur).
Er ist ein fähiger, modernen Methoden aufgeschlossener Polizist, der sich nach dem Verlust seiner kleinen Tochter mit Eheproblemen auseinandersetzen muss.
Die ersten paar Folgen fokusieren sehr stark auf Reid, was mich etwas gestört hat, weil er für mich am Anfang eine sehr unsympathische Figur ist und das, obwohl man eigentlich Mitleid mit dem trauernden Mann haben sollte.
Dies konnte ich jedoch vor allem wegen der kalten und sehr distanzierten Art seinen Untergebenen gegenüber nicht aufbringen.
Auch schade fand ich, dass Macfadyen sein schauspielerisches Können nicht wirklich ausschöpfen konnte/durfte. Ich weiß nicht wieso die Macher die Figur so angelegt haben, aber über ein bißchen mehr Emotionen hätte ich mich schon gefreut.
In den letzten beiden Folgen (neben Folge 5 meine Lieblingsfolgen) wird das dann aber ein bißchen wett gemacht und Macfadyens Reid schafft es in seiner Trauer um einen Kollegen das erste Mal in dieser Produktion mich zu berühren.

Jerome Flynn (bei uns vor allem bekannt aus Game of Thrones) spielt den pflichtbewußten Detective Sergeant Drake, der treu zu seinem Inspektor hält und unglücklich in die Prostituierte Rose (Charlene McKenna) verliebt ist.
Drake ist ein absolut knuffiger Charakter, im Dienst den Verbrechern gegenüber hart und unerbittlich und privat zurückhaltend, fast schüchtern und stellenweise sehr schnell verlegen.
Flynn spielt das alles überzeugend und auch wenn er in den ersten vier Folgen fast komplett von Reid erdrückt wird, schlägt spätestens in Folge 5 seine Stunde, deren Story sich mit seiner Vergangenheit beschäftigt und in der Flynn im Zusammenspiel mit dem Gaststar Iain Glen schauspielerisch einige Register ziehen kann.

Adam Rothenberg ist der flapsige amerikanische Ex-Pinkerton Jackson, der im Hurenhaus von Long Susan (MyAnna Buring) wohnt und dessen Vergangenheit nicht ganz einwandfrei zu sein scheint.
Jackson hat medizinische Kenntnisse und führt für Reid Autopsien durch, was die Serie in manchen Szenen wie ein viktorianisches CSI wirken läßt.
Ob die Wissenschaft damals wirklich schon so weit war, kann ich nicht beurteilen,, aber manchmal wäre für mich ein bißchen weniger davon mehr gewesen.
Jackson gibt den ernsthaften Reid und Drake eine leichtere und humorigere Note und ist einfach eine coole Socke!

Die Stammbesetzung wird kompletiert durch DI Reids Frau Emily (Amanda Hale) und durch wechselnde Gaststars, wie Paul McGann, Iain Glen und David Oakes.

Trotz kleiner Kritikpunkte ist ‚Ripper Street‘ eine unterhaltsame und sehenswerte Serie, die zum Ende hin definitiv an Fahrt aufnimmt, Spaß gemacht hat und die ich Krimi- und Kostümfans ohne Wenn und Aber weiterempfehlen kann.

Die BBC hat übrigens eine zweite Staffel in Auftrag gegeben, auf die ich sehr gespannt bin!

Ripper Street bei BBC
Ripper Street bei BBC America

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5 Antworten zu Ripper Street, Staffel 1 (Originalversion)

  1. diepoe schreibt:

    Das klingt super!

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  2. Herba schreibt:

    War es auch, wobei ich etwas brauchte bis ich drin war und die späteren Folgen meiner Meinung nach besser sind

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  3. RuleBritannia schreibt:

    Nachdem mein blöder Satreceiver die ersten beiden Folgen verpasst hatte (ich weiß bis heute nicht warum…), haben wir jetzt mit der 3. Folge angefangen. Erst dachte ich, hmm, aber dann wurde es sehr spannend und ich mußte mein iPad mit HayDay (schäm…) doch zur Seite legen. ich werde die Folgen definitiv weiter ansehen und freue mich, dass es eine 2. Staffel geben wird.

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  4. Herba schreibt:

    Das ist ja ärgerlich 😦
    Wobei gerade die ersten beiden Folgen im Vergleich zum Rest für mich gemächlich waren.

    Ich bin mal gespannt, was sie sich für die zweite Staffel einfallen lassen und welche Gaststars sie an Land ziehen können

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  5. Pingback: Ripper Street, Staffel 2 (Originalversion) | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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