Irland in den Fünfziger Jahren:
Judith Hearne (Maggie Smith) wurde von ihrer Tante (Wendy Hiller) aufgezogen.
Die erwachsene Judith pflegt ihre alte Tante, bis sie die Pflege nicht mehr bewältigen kann. Als die Tante in einem Heim stirbt, ist Judith eine alte Junger, der nichts als ein paar wertvolle Ringe ihrer Tante bleiben und die sich mit Klavierunterricht gerade so über Wasser hält.
Als Judith in eine neue Pesion zieht, verliebt sie sich in James (Bob Hoskins), den Bruder der Pesionswirtin (Marie Kean).
Doch James, der davon ausgeht, daß Judith Geld hat, entpuppt sich als Enttäuschung, durch die nicht nur Judiths Alkoholproblem zu Tage tritt, sondern auch eine Glaubenskrise ausgelöst wird.
Wird Judith es schaffen ihr Leben neu zu ordnen?
Maggie Smith hat für die Rolle der Judith einen BAFTA und einen Evening Standard British Film Award gewonnen und die beiden Preise hat sie meiner Meinung nach mehr als verdient.
Besonders in der zweiten Hälfte des Films, in der Judith abstürzt und mit Gott hadert, zeigt Maggie Smith, welch großartige Schauspielerin ist.
Außerdem ist mir beim Schauen dieses Films zum ersten Mal die große Ähnlichkeit zwischen ihrer Mimik und der Mimik ihres Sohns Toby Stephens aufgefallen.
Bob Hoskins als James fand ich gut besetzt, aber nicht überragend.
Auch der Rest des Casts war okay, aber es war für mich keiner dabei, der mir länger im Gedächtnis bleiben wird.
Die Geschichte, die auf den Roman von Brian Moore basiert, beschäftigt sich nicht nur mit der tragischen Lebenssituation einer ledigen Frau, die in der irischen Gesellschaft der Fünfziger Jahre nur ein Schattendasein führt und von ihren verheirateten Freundinnen nur geduldet wird, sondern übt auch Gesellschaftskritik in der Nebenhandlung, bei der das sechzehnjährige Hausmädchen der Pension vergewaltigt wird und dafür dann mehr oder weniger auch noch die Schuld bekommt.
Außerdem wird das etwas gespaltene Verhältnis des Autors zur katholischen Kirche aufgezeigt, als Judith verzweifelt bei ihrem Priester Hilfe sucht und dieser sie barsch abweist und ihr keinerlei seelischen Rückhalt bieten kann.
Insgesamt ist der Film sehenswert, aber für mich keine DVD, bei der sich für mich ein Kauf lohnen würde.
Danke für den Tipp! Maggie rules! 🙂
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Ja, die Frau hats wirklich drauf!
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