James Bond – Skyfall

James Bond (Daniel Craig) ist mit seiner Kollegin Eve (Naomie Harris) auf einer Mission in der Türkei.
Gemeinsam sollen sie eine Festplatte wiederbeschaffen, auf der die Identitäten fast aller NATO-Agenten festgehalten sind, die in terroristische Organisationen eingeschleust wurden.
Doch der Auftrag schlägt fehl. M (Judi Dench) gibt Eve den Feuerbefehl und diese trifft nicht den Dieb, sondern Bond, der getroffen von einem fahrenden Zug in die Tiefe stürzt.
Der Dieb entkommt mit der Festplatte und Bond wird für tot erklärt.
Drei Monate später wird das MI6-Hauptquartier in London durch einen schweren Bombenanschlag erschüttert und Bond, der gar nicht tot war, kommt zurück, um einmal mehr seinen Job zu erledigen und herauszufinden, wer die Festplatte nun besitzt und den MI6 vernichten will.
Wird es ihm auch dieses Mal gelingen, die westliche Welt vor Terroristen zu beschützen, obwohl er seine schweren Verletzungen nicht wirklich auskuriert und sich stattdessen dem Suff hingegeben hat?

Nachdem ‚Ein Quantum Trost‘ eine ziemliche Enttäuschung für mich war, war ich gespannt, wie es mit dem Bond-Franchise weitergehen würde.
Würde Sam Mendes als Regisseur die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen können?
Würde die Aktivierung von Klassikern aus vergangenen Bond-Zeiten im modernen Bond funktionieren?
Würden die Macher wieder mehr Wert auf Story statt auf Location-Hopping legen? Fragen über Fragen!

Die ersten Reaktionen und Reviews, die nach diversen Pressevorführungen und der Weltpremiere in London die Runde machten, ließen darauf hoffen, denn sie waren meist positiv, ja stellenweise schon euphorisch.

Rasant geht es direkt mit einer Verfolgungsjagd über einen türkischen Basar los, die ihren Höhepunkt auf dem Dach eines Zuges erreicht.
Diese Actionszenen fand ich gut gemacht und sehr stimmig. Außerdem war es für mich persönlich interessant, dass ich immer noch erkenne, ob gerade Daniel oder sein Stuntman im Bild ist und das obwohl ich die Dreharbeiten dieses Mal kaum verfolgt habe und die DC-Mania bei mir schon länger etwas nachgelassen hat.

Der berühmte Vorspann, der dann eingeschoben wird, ist meiner Meinung nach wunderschön und auch wenn ‚Skyfall‚ nicht das schönste Lied von Adele ist, passt es doch hervorragend und erzeugt genau die richtige Stimmung – zumindest hat es bei mir funktioniert.

Die beiden Bondgirls sind mal wieder mehr Staffage als irgendetwas anderes, aber zumindest Naomie Harris hat ein paar ganz nette Dialogzeilen und kann so beweisen, dass sie mehr drauf hat, als gut auszusehen.
Mich hat ein bisschen gestört, dass die sexuelle Note nur sehr dürftig angedeutet wurde. Ich brauche zwar nicht unbedingt explizite Sexszenen, aber ein bisschen mehr hätte es schon sein dürfen.
Trotzdem erhascht man natürlich auch den ein oder anderen Blick auf den gestählten Körper von Daniel Craig (kam es mir nur so vor oder war die Schwimmszene vollkommen sinnfrei und nur für das weibliche Publikum eingebaut? )

Auch gut gefallen hat mir der relativ große Part, den M und ihre Beziehung zu ihren Agenten in diesem Film hatte und den Judi Dench natürlich gekonnt ausgefüllt hat.

Javier Bardem war als Bösewicht gruselig, aber der schwule Touch und die humorvolle Note gaben der ganzen Performance eine besondere Note, die dem Ganzen etwas Humorvolles verliehen hat.
Insgesamt kommt der Humor in diesem Bondfilm nicht zu kurz und nicht nur James selbst darf ein paar markige Sprüche loswerden.

Q (Ben Whishaw) als jungen Computerfreak anzulegen, der sich scheinbar auch gerne mal selbst überschätzt, fand ich auch sehr gut und ich hoffe, dass er in weiteren Filmen wieder in gleicher Besetzung eine Rolle spielen darf.
Als ich gelesen habe, dass Ralph Fiennes auch mitspielt, war ich etwas skeptisch, aber so wie seine Rolle angelegt ist, hat auch er sich großartig in die Geschichte des Films eingepasst und auch bei ihm hoffe ich, dass er wiederkommt!
Gerne gesehen habe ich auch Albert Finney als schottisches Urgestein und Helen McCrory als nervige Ministerin.

Gedreht wurde dieses Mal ‚nur‘ in Großbritannien, in der Türkei und in Asien, mit einem ganz klaren Schwerpunkt auf GB.
Sowohl die Aufnahmen, die in London entstanden, als auch die Aufnahmen irgendwo im Nirgendwo in Schottland, sind total schön geworden.
Aber auch Shanghai und Istanbul brauchen sich nicht zu verstecken.
Nun wird sich vielleicht der ein oder andere, der den Film noch nicht gesehen hat fragen, was der MI6 (Auslandsgeheimdienst) in Großbritannien selbst zu suchen hat, aber da diese Geschichte sehr persönlich ist, macht das durchaus Sinn.

Für die Filmmusik wird das bekannte Bond-Thema mit neu komponierter Musik kombiniert, die nie zu laut wird und die ich darum als sehr angenehm empfunden habe und die die Stimmung des Films sehr gut unterstützt. Zwischendurch gibt es auch Szenen, die ganz ohne Musik auskommen und auch das hat mir sehr gut gefallen.

Gadgets wie aus älteren Bondfilmen gibt es nicht wirklich, außer die Pistole, die sich nur von Bond selbst abfeuern lässt (Wie sagte Q zu Bond: „Explodierende Kugelschreiber? Nein, so etwas machen wir nicht mehr!“).
Aber ein alter Aston Martin wurde aus der Garage geholt und war für mich sowohl eine Hommage an die vergangenen Filme, als auch ein Hinweis darauf, dass eine Rückkehr zu alten Hüten nicht erstrebenswert ist (M moniert, wie unbequem die alte Kiste doch ist).

Insgesamt kann ich sagen, dass ich allen gratuliere, die meinen Erguss bis hierher gelesen haben 😉 und dass Skyfall ein großartiger Film ist, der mich wahnsinnig gut unterhalten hat, bei dem ich ein paar Tränchen verdrückt habe, der mich daran erinnert hat, was ich an DC so gern mag und den ich mir sicher noch öfter anschauen werde!

Der deutsche Trailer

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13 Antworten zu James Bond – Skyfall

  1. Andrea schreibt:

    Eine wirklich tolle Beschreibung zu nem noch besseren Film….Danke. Den alten Aston fand ich mit am Besten in dem Film 😉 Und ja, die Schwimmszene war relativ sinnfrei. Das einzige was sie vielleicht darstellen sollte war, dass er sich trainiert hat um wieder fit zu werden nach seiner Verletzung. Die Sexszenen haben mich schon immer genervt. Von mir aus könnten sie sie ganz weglassen. Aber auch da gehen eben die Geschmäcker auseinander. Vielleicht liegt das bei mir daran, dass ich seinen Frauengeschmack nie verstanden habe. In meinen Augen poppt er alles was ihn vor die „Flinte“ kommt….Aber in allen anderen Punkten gebe ich Dir recht, nur das ich es nie hätte so ausdrücken können 😉

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  2. Herba schreibt:

    Danke *rotwerd*
    Ich mußte echt über Ms Kommentar zu dem Geruckel soooo lachen 😆
    Seinen Geschmack kann ich auch nicht nachvollziehen. Aber ich fand bei Skyfall z.B. das Rasieren doof….wobei ich am Ende schon verstanden habe, wieso sie es mehr oder weniger offen gelassen haben – aber hey, ich bin ne Frau, ich darf maulen 😉

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  3. Andrea schreibt:

    Am meisten lachen musste ich über das produzieren von Orangensaft am Anfang 😉 Na das rasieren machte schon Sinn für mich. Das war ein Vertrauensbeweis. Klar….maulen gehört dazu. Ebenso unterschiedliche Meinungen 😉

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  4. Herba schreibt:

    Ich habs gehört 😉
    Ja, aber war es nun ein Vorspiel zu mehr oder nicht? Da hätte ich gern ein bißchen mehr Input gehabt auch wenn ich, wie schon gesagt, verstehe, wieso sie es so gemacht haben.
    Andere Meinungen? Seit wann interessiert mich denn sowas? 😉

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  5. Andrea schreibt:

    sie interessieren dich leider viel zu oft 😉

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  6. Herba schreibt:

    Bist Du sicher, daß wir uns kennen? 😛

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  7. Cat Crawfield schreibt:

    Woah! Diese Länge macht meinen Rezis Konkurrenz – ich sollte mich warm anziehen und mit Unkrautvernichter bewaffnen ;P

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  8. Andrea schreibt:

    oh ja…

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  9. Herba schreibt:

    Ich bin resistent! 😆

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  10. Herba schreibt:

    PAH!!!!!

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