Um halb acht begann der dritte und letzte Tag meiner ersten RingCon.
Noch war die Müdigkeit überschaubar und die gute Laune vom Vortag überdeckte sowieso alles.
Fürs Frühstück haben wir uns weniger Zeit genommen als am Vortag, denn wir wollten uns den Vortrag zum Thema ‚Der Vampir – Objekt der Begierde‘ von Dr. Mona Abdel-Hamid‘ anhören, der schon um 10 Uhr beginnen sollte.
Und obwohl das Navi uns erstmal um fünf Ecken geschickt hat, kamen wir doch rechtzeitig im Maritim an.
Dr. Abdel-Hamid merkte man an, daß sie eine geübte Sprecherin vor Publikum ist und ihre Powerpoit-Präsentation war auch sehr professionell gemacht, aber wir haben keine Erkenntnisse gewonnen, auf die man nicht auch von selbst mit gesundem Menschenverstand kommen kann.
Danach war dann schon wieder Zeit für ein letztes Con-Essen, das sehr entspannt und wie immer sehr kommunikativ verlief.
Eine kurze Leerlaufphase nutzen wir um den Anfang des zweiten Panels von Daniel Gillies reinhörten.
Der Mann saß immer noch in den selben Klamotten da, sein Koffer schien also nach wie vor verschollen zu sein.
Trotzdem war er gut gelaunt und freundlich und hat in den zehn Minuten, in denen ich da war, einen wirklich netten Eindruck auf mich gemacht
Zurück im großen Saal erlebten wir das Ende des zweiten Panels von Craig Parker mit. Wie die beiden Tage zuvor hüpfte der Schatz absolut gut gelaunt über die Bühne, was die Frage aufwarf, ob er Stühle generell nicht mag, denn auch bei seinen Autogrammstunden saß er lieber auf dem Tisch als auf einem Stuhl.
Charmant und wortreich erklärte Craig dann, dass er Stühle haßt und zwar alles daran, die Beine, die Sitzfläche, die Lehne – ALLES 😆
Danach kam das von mir lang ersehnte Game-of-Thrones-Panel mit Finn Jones, Miltos Yerolemou, Natalia Tena, Joe Dempsie und Iain Glen.
Die Herrschaften wirkten alle, bis auf Finn Jones (leicht überfordert mit den vielen Leuten im Saal?), total locker und so richtig aufgetaut.
Iain Glen erzählte augenzwinkernd, dass er seiner fünfjährigen Tochter ausführlich Schimpfworte beibringt – wieso hab ich nicht mitbekommen, weil ich von seinem spitzbübischen Grinsen beim Erzählen total abgelenkt war
Eine Zuschauerin fragte, welchen Tod die Schauspieler sich für ihre Figur wünschen würden.
Natalie Tena schilderte wortreich unter den entgeisterten Augen ihrer Kollegen ein ziemlich blutrünstiges Todesszenario, bei dem ihre Figur Osha unter anderem verprügelt und gepfählt wurde.
Iain antwortete auf die selbe Frage ganz locker: ‚I want Ser Jorah to die of a heart-attack while making love to the princess.‘
Als Joe Dempsie verkündete, dass er sich seine Figur sehr gut auf dem Eisernen Thron vorstellen könnte, kam von Iain als Antwort: ‚Forget that – the Dragon Queen is coming!‘ Treu bis ins Mark der Gute
Ich hätte ihm jedenfalls noch stundenlang zuhören können und das Panel war viiiiiel zu schnell vorbei 😦
Das letzte Panel der Con war das gemeinsame von Billy Boyd und Sean Astin, von dem ich den Anfang leider verpaßt habe. Auch diese beiden waren super drauf und man merkte ihnen an, wie gern sie sich haben.
Billy Boyd sprach breites Schottisch. Das klingt ganz toll, aber ich mußte die Ohren ganz schön spitzen, um ihn zu verstehen.
Er erzählte, daß er bei den Dreharbeiten zum Herrn der Ringe von Viggo Mortensen geküßt wurde, weil er Sean Astin zeigen wollte, wie man das richtig macht (‚He grabed my head like a coconut! He is a really good kisser…‘ :lol:).
Auf die Frage, wie Sean Astin sich in der Rolle Rolle als Hobbit gefühlt habe, erwiederte dieser kurz und prägnant: „Small and fat!“.
Dann erzählte er, daß er am Abend in der Stadt ‚Bratsworst, Schnitzel and Sauerkraud‘ gegessen habe und dass das sehr lecker war.
Beide wurden auch auf die Verfilmung des Hobbits angesprochen. Beide haben vollstes Vertrauen zu Peter Jackson, den sie absolut zu verehren scheinen.
Billy Boyd freut sich darauf im Dezember ins Kino zu gehen, weil er sehr neugierig darauf ist, was passiert (Darauf Sean Astin: ‚There is a novel you know. A whole story to read!‘ 😉 ), aber er ist auch ein klein wenig traurig, weil er nicht noch einmal dabei sein konnte.
Zum Schluss des Panels brachte der Applaus des ganzen Saals Billy dann dazu sein Lied aus Herr der Ringe zu singen. Das hat er wohl noch nie bei einer Con getan und der ganze Saal war mucksmäuschenstill, als er mit klarer Stimme das Lied sang – ein richtiger Gänsehautmoment.
Bei der abschließenden Closing Ceremony gaben Mark Ferguson und Mini-Mark alias Lori Dungey noch einmal alles, umarmten sich ausgiebig (Mark: ‚I am a Hobbit-Huger!‘),verlosten die Preise der Tombola, gaben den Gewinner des Kostümwettbewerbs bekannt und holten dann noch einmal die Autoren, Dozenten und die noch anwesenden Schauspieler (Iain Glen war leider schon zu Dreharbeiten weitergereist) auf die Bühne, die alle noch einmal etwas sagen durften, mit dem Trinkhorn, das Jason Momoa mit auf die Bühne brachte ‚the Fellowship of the beer‘ besiegelten und dann unter Applaus verabschiedet wurden.
Und damit ging die RingCon 2012 zu Ende.
Es waren tolle drei Tage und ein absolut positives Erlebnis, an das ich noch lange und sehr gerne zurückdenken werde.
Und wer weiß, vielleicht war das ja nicht meine letzte RingCon
Diese Beschreibung vermindert etwas meine Angst, mal etwas ähnliches zu tun. Anscheinend ist es tatsächlich interessant und hat Niveau (nicht nur schreiende, verkleidete Fanboyz).
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Interessant war es definitiv, viele Verkleidete waren auch da, aber das hat das ganze nur spannender gemacht.
Na ja und die Panels leben einerseits vom Auftreten der Schauspieler – da habe ich, glaube ich lauter tolle Leute erwischt – und von den Fragen der Fans und da gibt es schon viel Licht und Schatten. Aber in Deutschland muss man eben auch die Sprachbarriere einrechnen und die würde in Deinem Fall ja wegfallen 😉
Oh und das Alter der Besucher war auch breit gefächert, das hilft glaube ich auch gegen hysterische Kreischer 😆
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Ich kenn zwar die meisten der Namen nicht, aber man merkt beim Lesen richtig wieviel Spaß du hattest. Super!
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Es war auch richtig toll und interessant und vor allem so unerwartet, weil ich ja überhaupt nicht wußte, was mich so erwartet.
Und das Fangirl in mir durfte sich an diesem WE mal wieder voll ausleben – samt weicher Knie und innerlichem ‚OH MEIN GOTT‘-Moment 🙂
Wird schwer für die Zwerge an Ostern werden DAS zu toppen
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Oh, ich werd langsam grün vor Neid, da wär ich ja so gern dabei gewesen! Und Billy Boyd hat tatsächlich das Lied gesungen, wie genial! Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, zu so einer Veranstaltung zu gehen, aber nachdem ich deine Berichte gelesen habe, muss ich mir das wirklich mal überlegen! 🙂
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Wenn mir jemand mal prophezeit hätte, daß ich auf ne Convention gehe, hätte ich demjenigen auch den Vogel gezeigt, aber ich bin absolut froh, daß ich es gemacht habe.
Ich denke man sollte nur auf keinen Fall allein gehen, da wäre ich mir doof vorgekommen, aber da ich ja auch supernette Begleitung hatte…
Ich freu mich schon auf die Con-Erinnerungs-DVD!
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