‚Northern light‘ ist ein Sequel zum Kultroman North and South von Elizabeth Gaskell und beginnt direkt nach dem Ende von North and South, so als würde nur ein neues Kapitel beginnen.
Das Buch begleitet John und Margaret über circa 5 Jahre bei ihrer Heirat, ihrem täglichen Leben, bei der Weiterentwicklung der Spinnerei und bei der Vergrößerung der Familie.
John kann immer noch nicht glauben, daß Margaret wirklich einen Mann wie ihn liebt, Margaret muss sich erst in ihrer neuen Rolle als Ehefrau zurecht finden und natürlich gibt es auch in der Spinnerei und im Umfeld der beiden immer wieder Probleme.
Werden sie es trotzdem schaffen ihre Liebe zu erhalten und glücklich miteinander zu sein?
Im Vorwort erklärt die Autorin, daß sie sich im Vorfeld über zwei Punkte besonders Gedanken gemacht hat:
1. Soll sie den Schreibstil und die Wortwahl von EG komplett übernehmen oder moderner schreiben?
und
2. soll sie den moralischen Standards der Zeit entsprechen und dabei bleiben, daß es keine ‚handfesten‘ Liebesbekundungen zwischen Margaret und John gibt?
Sie hat sich in beiden Punkten dazu entschieden ihren eigenen Weg zu gehen. So achtet sie schon darauf, daß die Wortwahl der Personen halbwegs in die Zeit paßt, schreibt aber wesentlich moderner als Gaskell, was mir persönlich daß Lesen sehr erleichtert hat.
Und im Gegensatz zu North and South dürfen sich Margaret und John auch mal küssen; es wird aber nie zu graphisch.
Trotzdem schafft es Catherine Winchester im weiteren Verlauf der ersten Kapitel einen, wie ich finde, schönen Brückenschlag zum Film zu schaffen.
Die Geschichte des Buches fand ich sehr schön, wenn auch manchmal für meinen Geschmack nicht ganz auserzählt und ihr Schreibstil erscheint mir auch noch nicht zu hundert Prozent ausgereift.
Der Fokus des Buches liegt ganz deutlich auf Margaret und John aber natürlich kommen auch alte Bekannte vor und auch einige wichtige neue Figuren werden eingefügt.
Ich hatte bei den bekannten Figuren nie das Gefühl, daß sich jemand irgendwie außerhalb seines bekannten Charakters bewegt, wenn sich auch der ein oder andere natürlich weiterentwickelt.
Besonders alles was John betrifft (in der Badewanne, beim Tanzen, ein Kind im Arm, etc.) hat mir beim Lesen wundervolles Kopfkino beschert – dazu braucht es bei mir aber zugegebenermaßen wenig
Den Preis für das Buch fand ich etwas hoch, aber wer einen e-book-Reader besitzt kann das mit der deutlich billigeren e-Book-Ausgabe umgehen.
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Das ist interessant, danke für die ausführliche Rezi und vor allem den Tip. Ich habe North and South zwar noch nicht gelesen, habe es aber irgendwann vor, und die Sequel schaue ich mir dann bestimmt auch mal an. In der Vergangenheit war ich oft genug enttäuscht von Sequels, da oft auch zu bemüht versucht wurde, das Original zu imitieren – und das geht eben fast nie gut. Eine modernere Annäherung kann ich mir dagegen viel passender vorstellen.
A propos Ebook-Reader: man braucht keinen solchen, um Kindle Ebooks lesen zu können. Das geht auch sehr gut mit der kostenlosen App für den PC oder diverse Smartphones. PC benutze ich selbst hin und wieder, aber in Ermangelung eines Smartphones kann ich nicht beurteilen wie gut es damit geht.
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Freut mich, wenn ich neue Impusle geben konnte 🙂
Ich war von Sequels auch schon oft enttäuscht, weil der Autor des Sequels es oft nicht hinbekommt die Personen richtig zu treffen.
Das hat Frau Winchester ganz gut geschafft fand ich. Man muss sich halt im Klaren drüber sein, daß Northern Light an den Vorgänger sprachlich und auch gesellschaftskritisch nicht heranreicht, aber was die Liebesgeschichte von John und Margaret angeht, hat sie die Geschichte wirklich schön weitergesponnen
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ich kenne das buch nicht, aber ich wollte nur was zu dem e-book-reader sagen.
es ist zwar sehr günstig, sich ein buch runterzuladen, aber ein richtiges buch in der hand zu halten ist doch ein anderes gefühl. ein besseres. ich hab einen e-book-reader zu weihnachten an meinen sohn verschenkt,
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Ich bin eigentlich auch ein ganz klarer Verfechter des gedruckten Buches. Trotzdem werde ich mir wohl demnächst einen e-Book-Reader zulegen, weil ich einfach immer öfter erlebe, daß es die englischen Bücher, die ich gern lesen würde, nur als e-book erschienen sind. Aber ich werde auch weiterhin gedruckte Bücher kaufen und lesen, da bin ich mir ziemlich sicher 🙂
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ich selbst werde mir keinen E-Book-Reader kaufen, nur gedruckte Bücher. Momentan nicht, weil ich noch einige hier habe, die noch ungelesen sind, ich bin noch nicht dazu gekommen.
ich hab mir jetzt erstmal einen Film bestellt bei Amazon
Wader Wecker Vater Land nennt er sich
einen Dokumentarfilm der den Deutschen Filmpreis bekommen hat. MUSS ich unbedingt sehen
gestern war er im Fernsehn aber erst gegen 00.00uhr, das war mir zu spät und in der mediathek ist er nicht drin .
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Ich denke, viel mehr sollte man grundsätzlich nicht von einer Sequel erwarten, erst recht nicht von anderen Autoren. Der Grund, eine solche zu schreiben ist ja letztendlich der, eine gefühlt unvollendete Geschichte weiterzuerzählen. Mehr würde ich mir persönlich nicht davon erwarten.
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Das denke ich persönlich auch, aber die Ansprüche und Geschmäcker sind halt verschieden
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„Günstig“ sind Ebooks nicht zwingend – eigentlich nur bei bereits länger erschienenen Exemplaren, aber da kann man auch bei gedruckten Büchern nach zweiter Hand Ausschau halten. Ein Grund für einen E-Reader ist das mit Sicherheit nicht.
Ich liebe ebenfalls gedruckte Bücher sehr – so sehr, daß wir (zwei leidenschafltiche Leseratten) trotz eigenem Haus längst Probleme haben, die Bücher unterzubringen. Aber mit zunehmender Massenproduktion von Lesestoff ist auch das Vergnügen am Buch selbst immer mehr geschwunden, und ich hatte in meinem Leseleben genug Exemplare in der Hand, bei denen das gedruckte Buch definitiv kein Vergnügen war. Das reicht von zu enger Bindung, bei der man den Buchrücken aufbrechen muß (und damit das Buch beschädigen) oder dauerhaft beide Hände braucht, um überhaupt alles lesen zu können, über ein unruhiges und unangenehmes Schriftbild, weil gerade eine seltsame Modeschrift verwendet werden mußte, über Kopfschmerzen durch die Ausdünstungen des Papiers (passiert mir regelmäßig bei bestimmten französischen Verlagen) oder der ewige Frust, daß man amerikanische und teilweise britische Ausgaben ein paar Jahre später nicht nochmal lesen kann, weil das Papier total vergilbt und brüchig geworden ist und die Bindung sich beim Angucken löst. Und von den extrem dicken Wälzern, bei deren Lektüre man sich durchs Halten eine Sehnenscheidenentzündung oder einen Tennisarm holt, ganz zu schweigen. Das sind sämtlich Erfahrungswerte.
Daher kann ich Dir nicht zustimmen, daß es ein besseres Gefühl ist, ein gedrucktes Buch zu lesen – nicht immer. ;o)
Ich habe seit November einen E-Reader, vor allem zwar für Ungedrucktes, aber ich lese zunehmend auch Bücher darauf, bzw. werde künftig bestimmte Bücher eher dafür kaufen als gedruckt. Die nämlich, die mir als Printausgabe zu dick sind, oder gerade fremdsprachige, die ich vielleicht nochmal wiederlesen will, ohne mich durch eine
Loseblattsammlung zu kämpfen – oder für die ich stellenweise ziemliche Portokosten
hinlegen darf. Und ganz gezielt bestimmte Verlage, die Bücher schlechter Qualität produzieren.
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manchmal ist es günstig, ein e-Book runterzuladen, natürlich nicht immer, es gibt sogar bei amazon exemplare, die gar nichts kosten. manchmal
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